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Verbraucher können jetzt auch verstärkt Wildfleisch kaufen / Im Landkreis Stendal gibt es mehr als 1000 Jäger Für Jäger beginnt die aktivste Zeit des Jahres

18.11.2014, 01:17

Stendal (bb) l Für die Jäger in der Region ist eine besonders aktive Zeit angebrochen, wie der Pressesprecher der Jägerschaft Stendal, Siegfried Holzinger, mitteilt. "Jetzt im Herbst sind Wildtiere im Wald aktiver als sonst: Holzeinschlag, Mais-Ernte auf angrenzenden Flächen und Paarungszeit bei einigen Arten sind nur einige Gründe", sagt der erfahrene Jäger. Großräumige Bewegungsjagden- auch Treib- oder Ansitzdrückjagden genannt- finden jetzt statt.

Insgesamt gehören zur Stendaler Jägerschaft - also im Altkreis Stendal - 405 Jäger. Im gesamten Landkreis Stendal sind es mehr als 1000 Jäger. "Wir leisten eine wichtige Arbeit für die Natur", sagt Siegfried Holzinger. Es gehe darum, das Gleichgewicht in der Natur zu halten.

Die Jägerschaft bittet Spaziergänger, Jogger, Reiter und andere Naturfreunde, Warnhinweise zu beachten. Rot umrandete Dreiecke mit Aufdrucken wie " Treibjagd" oder "Vorsicht Jagd" machen am Wegrand auf Gemeinschaftsjagden ebenso aufmerksam wie Absperrbänder oder Jäger mit Warnflaggen an Straßenrändern. Die Jagd dauert mehrere Stunden. In dieser Zeit sollten die markierten Flächen nicht betreten werden, sagt Holzinger. Auf Straßen entlang des Jagdgebietes sollten Autofahrer die Geschwindigkeit drosseln, weil trotz aller Sicherheitsmaßnahmen unverhofft Tiere die Straße queren können.

Mit Bewegungsjagden erfüllen Jäger einen Großteil der staatlichen Abschusspläne und produzieren dabei Wildbret, ein hochwertiges Lebensmittel aus nachhaltiger Nutzung. Dies wird von vielen Jägern zum Verkauf angeboten.

"Ohne Bejagung würden sich beispielsweise Pflanzenfresser wie Rehwild in unserer Kulturlandschaft stark vermehren und junge Bäume im Wald schädigen", sagt der Experte. Die fortpflanzungsfreudigen Wildschweine würden ihren Bestand vervierfachen und Weizen-, Roggen-, Mais und Rapsfelder kahl fressen. Anpassungsfähige Räuber wie der Fuchs, Waschbär, Marderhund oder Mink könnten ohnehin schon stark bedrohte, in Wiesen brütende, Vogelarten regional auslöschen.