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Bilanz Mittlerweile zehn Helfer im Repair-Café

02.07.2015, 01:06

Stendal (dly) l Seit fast einem halben Jahr gibt es in Stendal das Repair-Café im Help-Sozialkaufhaus an der Breiten Straße - und Initiator Dietrich Zosel ist mit der Resonanz sehr zufrieden. Aber auch damit, dass sich in den vergangenen Monaten weitere Helfer gefunden haben. Nachdem er Anfang des Jahres seine Idee, ein Repair-Café in Stendal eröffnen zu wollen, öffentlich gemacht hatte, fand er in Elektromeister Manfred Dönhoff gleich einen Partner.

Zu zweit öffneten sie am 22.Januar erstmals die Türen für dieses neue Angebot in Stendal. Seither ist immer donnerstags für zwei Stunden geöffnet. "Dieser Rhythmus hat sich für Stendal bewährt", sagt Dietrich Zosel. Er und seine Mitstreiter - mittlerweile sind es insgesamt zehn Helfer - reparieren in diesen zwei Stunden defekte Geräte wie Staubsauger, Kaffeemaschinen und Wasserkocher oder nehmen sie entgegen, um daheim die Schäden zu beheben. Manchmal sind es nur kleine Defekte. Wenn sie behoben sind und das Gerät wieder funktioniert, muss es nicht weggeworfen und ein neues gekauft werden - unter dem Strich werden Rohstoffe gespart. Das ist der Ansatz der Repair-Cafés, deren Idee aus den Niederlanden stammt und von denen es in Deutschland schon sehr viele gibt. In Sachsen-Anhalt allerdings bisher nur das in Stendal. Das möchte Dietrich Zosel gern ändern. Darum hatte er in der vergangenen Woche in Magdeburg zu einem Workshop eingeladen, hatte im Vorfeld viele Gespräche geführt, um Interessenten zu gewinnen. Er wolle gern beim Start helfen und begleiten, sagt Dietrich Zosel. Und er wünscht sich, dass in den neuen Bundesländern noch viele dem Beispiel folgen, denn: "In Bielefeld gibt es acht Repair-Cafés, so viele wie in den neuen Ländern zusammen, Berlin einmal ausgenommen."

Zu seiner Stendaler Mannschaft gehören seit einigen Wochen auch vier Asylbewerber aus Afghanistan. Er hatte in der Gemeinschaftsunterkunft gefragt, ob jemand Lust zum Mithelfen hat. Drei Männer hatten Lust und auch der 13-jährige Mila, der sehr gut Deutsch spricht und für die anderen übersetzt. Dietrich Zosel erinnert sich noch genau, wie Milas Augen strahlten, als er zum ersten Mal beim Löten zugeschaut hat. "Was kann es Schöneres gegen, als einen Jungen für Technik zu begeistern", sagt er und fügt hinzu: "Hier kann er etwas lernen, und es kostet nichts."