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Grundschule Werben unter evangelischer Trägerschaft Schulglocke läutet wieder ab 2016

Von Doreen Schulze 09.07.2015, 03:05

Nachdem in diesem Schuljahr die Grundschule Werben als solche nicht mehr genutzt wird, soll ab dem Schuljahr 2016/2017 dort wieder unterrichtet werden. Die Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis Bernburg übernimmt die freie Trägerschaft.

Werben l Eine positive Mitteilung konnte Bernd Schulze von der Planungsgruppe der Grundschule Werben am Dienstag dem Stadtrat verkünden. Schulze, selbst Mitglied des Stadtrates, teilte mit, dass ab dem Schuljahr 2016/2017 die Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis Bernburg die freie Trägerschaft der Einrichtung übernimmt. Die Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis ist ein dezentraler Jugendhilfeverbund, der in allen Bereichen der Jugendhilfe in Sachsen-Anhalt tätig ist.

Grundsätzlich hat sich der Werbener Stadtrat bereits zu einem früheren Zeitpunkt für eine Grundschule in freier Trägerschaft ausgesprochen. Wie Schulze erklärt, interessiert sich die Stiftung für ein Paket, bestehend aus Grundschule, Hort und Kindertagesstätte. "Die Kita steht aber noch hinten an", sagt Schulze. Vorgesehen ist ab dem Schuljahr 2016/2017 eine Grundschule mit angeschlossenem Hort. "Unsere Grundschule wird eine private Grundschule in evangelischer Trägerschaft mit sprachlicher Ausrichtung. Da in den ersten drei Jahren die Schule keine Finanzhilfe durch das Land Sachsen-Anhalt er-hält, werden wir mit der 1. und 2. Klasse in unsere Schule in freier Trägerschaft starten", heißt es in der Presseerklärung der Planungsgruppe.

"Unsere Grundschule wird eine private Schule in evangelischer Trägerschaft mit sprachlicher Ausrichtung"

Eine Beschulung der 3. und 4. Klasse ist im ersten Schuljahr nicht möglich, dennoch können alle Grundschüler im Hort betreut werden, wie Jochen Hufschmidt, Bürgermeister und Mitglied der Planungsgruppe, informiert. Derzeit werden noch Kinder im Hort in Werben betreut, der Hortbetrieb läuft allerdings mit Ende des laufenden Schuljahres aus.

"Das Konzept soll nach Erstellung sowohl die staatlichen Vorgaben für die Anerkennung einer Schule in freier Trägerschaft erfüllen, als auch die Bedürfnisse der Eltern und des Trägers widerspiegeln. Aus diesem Grund werden wir nach den Sommerferien die Eltern der angemeldeten Kinder zu einer Elternversammlung einladen", sagt Hufschmidt.

Da der Träger in den ersten drei Jahren keinerlei finanzielle Zuwendungen durch das Land erfahren wird, appelliert Schulze an die Hansestadt ihm entgegen zu kommen und während dieser Zeit einen geringen Mietpreis für das Schulobjekt anzubieten. Wie er weiter mitteilt, wird der Träger die Möglichkeit bekommen, sich dem Stadtrat vorzustellen. Gespräche mit dem Kultusministerium hat die Stiftung bereits geführt. "Es sieht im Moment richtig, richtig gut aus", ist Bernd Schulze zuversichtlich.

Auch wenn sich die Grundschule unter evangelischer Trägerschaft befinden wird, eine Konfessionszugehörigkeit wird für den Schulbesuch nicht vorausgesetzt. "In einer Zeit, in der es für Kinder zunehmend schwerer ist, ein tragendes Fundament an Werten, ethischen Normen und grundlegenden Orientierungen zu finden, sind wir davon überzeugt, dass eine Schule in evangelischer Trägerschaft Halt und Sicherheit vermitteln kann", heißt es in der Pressemitteilung. Um diese Schule jedem Kind zugänglich machen zu können, wird es beim Schulgeld eine Geschwisterregelung und bei Bedarf Finanzierungspatenschaften geben.