1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Platt-Leser bevorzugen Texte von Helga Albert

Regionalausscheid in Osterburg / Mundartnachwuchs liefert gute Leistung ab Platt-Leser bevorzugen Texte von Helga Albert

Von Ralf Franke 20.11.2009, 05:52

" Eine gute Leseleistung " attestierte Dr. Saskia Luther von der Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität den Teilnehmern des 15. Regionalausscheides " Schülerinnen und Schüler lesen Platt " am Mittwochnachmittag im Saal der Osterburger Stadtverwaltung.

Osterburg. Rund 20 Mädchen und Jungen aus der Altmark und der Prignitz wollten sich für den Landeswettbewerb Anfang Dezember in der sachsenanhaltischen Landeshauptstadt qualifizieren, der ebenso wie der Vorausscheid von der Uni Magdeburg organisiert, von den Kreissparkassen gesponsert wird und unter der Schirmherrschaft des Kultusministers Jan-Hendrik Olbertz stattfindet. Dass ein paar Kinder fehlten, sei wohl der Grippewelle geschuldet, vermutete Dr. Luther.

Welche Texte die Schüler lasen, durften diese mit ihren Lehrern selbst entscheiden. Dass viele auf Werke aus der Feder von Helga Albert stammen, spreche für die kindgerechte, aber auch unterhaltsame Ader der Osterburger Mundartschreiberin, so Dr. Luther.

Andere Texte auf Platt stammten zwar auch von älteren Autoren. Aber diese bringen oft Lebenserinnerungen zu Papier. Und die aus dem Mund eines Kindes zu hören, ist offenbar gewöhnungsbedürftig – so schön die Lesestücke sonst auch sein mögen. Gleiche Texte haben allerdings auch den Vorteil, dass die Jury Aussprache, Ausdruck, Lesetempo und anderes besser vergleichen kann.

Das Gremium bestand übrigens aus dem Leiter der Osterburger Kreissparkassenfiliale, Steffen Seifert, Siegrid Baer ( Mundartspezialistin aus Salzwedel ), der Osterburger Plattschnacker-Chefin Helga Albert, dem Vorsitzenden des Altmärkischen Heimatbundes, Pfarrer Norbert Lazay aus Gladigau sowie Dr. Ursula Föllner und Dr. Saskia Luther von der Magdeburger Uni.

Die Fachleute fürs Niederdeutsche sahen bei den Klassenstufen drei und vier am Ende des Vorlesewettbewerbes Laura Tegge von der Grundschule " Dr. Georg Schulze " aus Diesdorf ganz vorne. Auf dem zweiten Platz landete Marek Schmidt von der Grundschule Sandau. Dicht gefolgt von Tobias Ziem, der in der Grundschule " Am Wäldchen " in Klietz lernt. Bei den fünften und sechsten Klassen hatte Vivien Knust vom Gymnasium Beetzendorf die Nase vorn. Rang zwei und drei gingen an Julia Steinke vom Diesterweg-Gymnasium Tangermünde beziehungsweise an Pauline Bieri von der " Herbert-Quandt-Schule " aus Pritzwalk. Den Sieg bei den Klassenstufen sieben bis neun holte sich Vanessa Reinhof vom Diesterweg-Gymnasium Tangermünde.

Vorausscheide gab es mit dem Harz, der Börde und der Altmark übrigens in drei Regionen. Vertreter dieser Gegenden werden auch Anfang Dezember wieder in der Jury sitzen. Denn in diesen Landesteilen wird jeweils ein etwas anderes Platt gesprochen. Verständigungsschwierigkeiten,

erklärt Dr. Luther schmunzelnd, gebe es deshalb aber nicht.