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Ruinenlandschaft und immer wieder Müll nerven die Nachbarn / Veränderung in Sicht Areal des Landbaukombinats soll verkauft werden

Von Renate Wähnelt 28.10.2010, 04:17

Oschersleben. Trotz Sicherung einzelner Gebäude und Betonblockaden an Zufahrten "wachsen" auf dem Gelände des ehemaligen Landbaukombinates (LBK) Müll, Bauschutt und Gartenabfall immer wieder nach. Dazu der Anblick der Ruinen – kein Aushängeschild für die Stadt, kritisierte Gerald Bange kürzlich am Lesertelefon.

"Wir haben wegen der illegalen Entsorgung auf unserem Gelände Anzeige erstattet", bedauert auch Lutz Bittner den Zustand. Der Großteil des Areals mit den Ruinen gehört der Kuske und Bittner OHG in Liquidation. Bittner selbst ist insolvent. Das Gelände wird zwangsverwaltet, so dass zumindest der status quo gewahrt bleibt.

Illegales Befahren sollen die Betonblockaden verhindern, die der Zwangsverwalter an den Zufahrten errichten ließ. Das Tor an der Schermcker Straße schließt Frank Sucker abends, berichtet dieser. Sucker betreibt auf dem Gelände eine Kfz-Werkstatt und wohnt auch dort. Vor seinen Kunden schämt er sich für den verwahrlosten Eindruck ringsum. Diese müssen über das ganze Areal bis zu ihm fahren. Andere außer den weiteren Mietern haben auf dem Gelände nichts zu suchen, so Bittner.

Allerdings könnte sich die Situation in absehbarer Zeit ändern, denn noch in diesem Jahr sollen seine Grundstücke verkauft werden, sagte Lutz Bittner der Volksstimme. Der Käufer würde relativ wenig bezahlen müssen, aber die Verpflichtung übernehmen, die Ruinen zu beräumen. Es gebe mehrere Kaufinteressenten. "Wenn man sich die Innsbrucker Straße ansieht, die schmuck hergerichtet ist, bietet sich das Gelände doch geradezu für Einfamilienhäuser an, zumal mit dem Einkaufsmarkt und der Schule für Familien die Infrastruktur stimmt", kann er sich eine Nutzung der Fläche gut vorstellen. Allerdings würden nicht alle Grundstücke des ehemaligen Landbaukombinates zum Verkauf stehen; es gibt noch andere Eigentümer, schränkt er ein.

Wenn auf dem Gelände wieder Betriebsamkeit herrscht, ziehen sich vermutlich auch die Ratten zurück, von denen Frank Sucker zu berichten weiß. Die sind weniger wegen des Unrats, sondern sowieso da, meint Lutz Bittner, weil sie aus den Abwasserkanäle kommen und sich ungestört fühlen.