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Stadtverwaltung rechnet mit sieben Millionen Euro für Sandbrinkstraße Straßenbau in Schierke wird deutlich teurer

Von Ivonne Sielaff 23.01.2013, 02:30

Sieben Millionen Euro soll der Ausbau der Sandbrinkstraße in Schierke kosten. Die Verwaltung war zuerst von vier Millionen Euro ausgegangen. Nach einem geologischen Gutachten sind die Zahlen nun korrigiert worden.

Schierke/Wernigerode l Die Sandbrinkstraße in Schierke wird erheblich teurer, als zunächst angenommen. Ursprünglich waren knapp vier Millionen Euro für den Ausbau des Forstweges zur Umgehungsstraße kalkuliert worden. Plötzlich ist von insgesamt sieben Millionen die Rede, mit denen sich der Eigenanteil der Stadt um 400 000 Euro erhöht.

"Unsere erste Kalkulation berücksichtigte nicht den gesamten Aufwand des Bauprojektes", klärt Baudezernent Burkhard Rudo auf. Der Förderantrag ans Land sei in einem sehr frühen Stadium gestellt worden. "Im Jahr 2010 haben wir uns auf das Ortsentwicklungskonzept für Schierke geeinigt und uns kurz darauf um Fördergeld beworben", so Rudo. Zu dem Zeitpunkt sei die Straße lediglich ein Strich auf der Landkarte gewesen. Es gab weder Gutachten über die geologische Beschaffenheit des Baugrunds noch über die des angrenzenden Hangs. "Wir mussten damals schnell handeln, um in das Förderprogramm aufgenommen zu werden." Immerhin stellte das Land in Aussicht, 90 Prozent der Kosten zu übernehmen.

Inzwischen haben sich Experten mit den geologischen Gegebenheiten auseinandergesetzt, die Ergebnisse liegen vor, und die Zahlen von 2010 wurden korrigiert. "Die Gutachten haben ergeben, dass sich auf der Hangseite alle paar Meter Felsen mit losem Gestein und Geröll abwechseln." Problematisch: Denn die Straße soll in Richtung Hang auf 5,50 Meter verbreitert werden. Unter den Steinen befinde sich eine Kiesschicht, diese rutsche einfach nach. "Deshalb brauchen wir starke, massive Stützwände, um den Baugrund zu befestigen. Gleichzeitig muss Fels weggesprengt werden."

Eine schwierige Aufgabe, aber nicht unlösbar, so der Baudezernent. "Uns war klar, dass Bauen in Schierke nur unter besonderen Bedingungen möglich ist." Neben den geologischen Voraussetzungen müsse vor allem der Naturschutz berücksichtigt werden. "Denn schließlich lebt Schierke von der schönen Landschaft", sagt Rudo, der die Sandbrinkstraße als das Rückgrat für die weitere Ortsentwicklung bezeichnet. "Der Ausbau der 1,7 Kilometer langen Trasse ist Voraussetzung für die geplante Verkehrsberuhigung im Ortskern. Zudem verbindet die Straße den Barenberg, das Eisstadion, das Parkhaus und das zukünftige Erlebnisgebiet Winterberg."

Die Arbeiten sollen sofort nach der Schneeschmelze beginnen. "Wenn wir Glück haben schon im März." Übrigens: Laut Rudo hat die Landesregierung signalisiert, trotz der erhöhten Gesamtkosten den Straßenausbau mit 90 Prozent zu fördern.