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Wernigeröder Interkulturelles Netzwerk will mit Veranstaltungen Brücken bauen Migrationslotsen helfen Ausländern bei der Orientierung in der Stadt

Von Ivonne Sielaff 18.04.2013, 03:12

Brücken zwischen Wernigerödern und Bürgern ausländischer Herkunft knüpfen - das möchte das Wernigeröder Interkulturelle Netzwerk. Deshalb hat sich der junge Verein für 2013 viel vorgenommen.

Wernigerode l "win" - das ist englisch und heißt so viel wie "gewinnen". WIN steht aber auch für Wernigeröder Interkulturelles Netzwerk. Und wenn es nach dessen Mitgliedern geht, soll der neue Verein ein Gewinn für die ganze Stadt sein.

"Wir wollen die Hemmschwellen zwischen Einheimischen und zugezogenen Ausländern abbauen", erklärt Vereinschefin Natalie Breinert. Die Mitglieder stammen unter anderem aus Mexiko, Venezuela, Spanien und Frankreich - aber auch aus Deutschland. "Wir sind sehr motiviert und wollen Wernigerode noch bunter gestalten."

Für dieses Jahr haben sich die Vereinsmitglieder deshalb viel vorgenommen. Mehrere Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen Zielstellungen wurden dazu gebildet. So wird gerade ermittelt, welchen Bedarf es an interkulturellen Begegnungen in der Stadt gibt. Gut 2000 Ausländer leben derzeit im Altkreis Wernigerode. Dazu kommen noch einmal ungefähr 2000 Eingebürgerte mit ausländischen Wurzeln und Spätaussiedler. "Wir arbeiten zum Beispiel an einer Projektreihe mit einem Wernigeröder Kindergarten", so Natalie Breinert. "Wir wollen dafür vor allem die Eltern ausländischer Herkunft mit einbeziehen. Es gibt bestimmt Muttis, die ein Instrument spielen oder gern singen oder kochen." Gemeinsame Spielenachmittage und Frühstückstreffen sind geplant.

Die Migrationslotsen wollen Neu-Wernigeröder bei Behördengängen und der Orientierung in der Stadt unterstützen. "Dafür erstellen wir eine Broschüre in verschiedenen Sprachen, in der Ansprechpartner genannt sind", so die Vereins-chefin. Auch eine Internetseite mit vielen Tipps ist in Planung.

Martina Tschäpe, die über das Frauenzentrum Kontakt zu einer Gruppe Spätaussiedler hat, möchte Wanderungen und Ausflüge organisieren. "Ein Sprachkurs in einem Raum ist das eine, aber unterwegs in der freien Natur lässt es sich doch viel freier sprechen", erklärt Natalie Breinert. Andere Vereinsmitglieder werden in punkto Sprachförderung Kontakt zu Schulen und Kindergärten aufnehmen. "Wir wollen Kinder mit ausländischen Wurzeln im Unterricht unterstützen, die Eltern ebenso." Zudem organisiert der Verein in diesem Jahr mehrere Veranstaltungen: ein Papiertheater zum Weltkindertag, den Kulinarischen Abend International. Dazu unterstützt er das Benefizkonzert des Jugendsinfonieorchesters und die "Hoi An Woche". "Das ist eine Menge für so einen kleinen Verein", sagt Natalie Breinert. "Deshalb freuen wir uns über Hilfe und weitere Mitglieder."