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Einstimmiges Votum des Stadtrates zur Ehrenbürgerwürde für verstorbenen Maler Oswald Wengerodt nachträglich geehrt

Von Jens Müller 06.07.2013, 03:10

Späte Ehre für Oswald Wengerodt. Der im November 2012 verstorbene Maler, Grafiker, Lehrer und engagierte Blankenburger bekommt posthum die Ehrenbürgerschaft verliehen.

Blankenburg l Mit einem einstimmigen Votum haben sich Blankenburgs Stadratsmitglieder dafür ausgesprochen, den im November letzten Jahres verstorbenen Maler Oswald Wengerodt posthum die Ehrenbürgerwürde zu verleihen. "Mit seinem unermüdlichen Wirken in unserer und für unsere Stadt hat Oswald Wengerodt als Maler, Grafiker, Lehrer und als ein von sehr vielen geschätzter besonderer Mensch und ein über die Maßen engagierter Bürger bleibende Kunstwerke, Zeichen, Symbole und Denkmale geschaffen, in denen noch nachfolgende Generationen Geschichte und Entwicklung unserer Stadt nacherleben können", begründete Klaus Dumeier (CDU/FDP/Grüne/Die Derenburger) seinen Vorschlag. Gleichzeitig sei es Oswald Wengerodt mit seinem künstlerischen Schaffen gelungen, die Außenwirkung der Stadt Blankenburg wesentlich zu erhöhen. "Fleiß, Bescheidenheit und ein ungetrübter Blick für alles Schöne in der Natur und Umwelt zeichneten den Menschen Oswald Wengerodt aus, der stets bereit war, sein Wissen und Können an andere weiterzugeben und es auch verstand, in ihnen eine Leidenschaft für die Kunst zu wecken", so Dumeier.

Cattenstedts Bürgermeisterin Evelin Jasper regte nach der Abstimmung an, doch zu überlegen, ob man verdienten Persönlichkeiten nicht öfter zu Lebzeiten die Ehrenbürgerschaft angedeihen lassen sollte.

Oswald Wengerodt wurde 1923 in Gräfinau-Angstedt (Thüringen) geboren. 1937 begann er eine Ausbildung zum Dekorationsmaler in Ilmenau, danach war er Schüler und Assistent an der Staatsschule für Handwerk und angewandte Kunst in Weimar. Nach Soldatenzeit und Kriegsgefangenschaft arbeitete Wengerodt zunächst als Schrift- und Dekorationsmaler in Ilmenau und von 1947 bis 1955 als Fachlehrer für Maler an der Meisterschule für das gestaltete Handwerk in Weimar. 1955 kam er als Dozent nach Blankenburg - an die Meisterschule für Bautechnik. 1959 legte er in Leipzig sein Staatsexamen als Kunsterzieher ab und arbeitete bis 1988 in der Meisterausbildung in Blankenburg. Wengerodt engagierte sich nach der Wende politisch, war Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und später Sachkundiger Einwohner. Von 1994 bis 2000 lehrte er Zeichnen und Malen an den Kreisvolkshochschulen in Wernigerode und Halberstadt und gab sein Wissen bereits seit 1955 im Zirkel "Zeichnen und Malen" in Blankenburg weiter. Seit 1955 waren Werke von Oswald Wengerodt auf Kunstausstellungen vertreten, so in Weimar, München, Stuttgart, Wernigerode und natürlich in Blankenburg.