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Bundespolizei warnt vor Taschendieben auf den Bahnhöfen Drängeln, schubsen, schieben – schon ist die Börse weg

30.12.2010, 04:27

Wernigerode (im). Besonders vor und nach Feiertagen haben sie Hochkonjunktur: Taschendiebe auf den Bahnhöfen.

Dann ist dort auch Ingo Kühl unterwegs. Der Präventionsbeauftragte der Bundespolizeiinspektion Magdeburg klärt Reisende darüber auf, wie sie sich wirksam gegen die Langfinger schützen können. 2009 gab es allein in seinem Zuständigkeitsbereich 239 Diebstähle von Handtaschen und anderem Reisegepäck.

Die Täter sind meist Profis, weiß der Polizeihauptmeister. Sie nutzen größere Gruppen und Gedränge als Schutz. Kühl: "Bevorzugt werden von ihnen Brieftaschen, Geldbörsen und Handys." Und: "Überwiegend sind Frauen die Opfer."

Die Maschen der Ganoven sind uralt, aber immer wieder erfolgreich. Es wird gedrängelt, geschubst und geschoben, um an die Beute zu gelangen. Aber nicht nur, erläutert der Beamte: Häufig verfahren die Diebe auch nach dem Stadtplan-Trick. Und der geht so: Ein Fremder fragt den arglosen Reisenden nach dem Weg, hält ihm eine Karte hin und bittet ihn, mit an einen ausgehängten Plan auf den Bahnhofsvorplatz zu gehen. Dadurch irritiert und desorientiert, merkt der Geprellte nicht einmal, wie der Begleiter des vermeintlich Ratsuchenden die Tasche plündert.

Ingo Kühl rät deshalb, selbige sowie Wertsachen verschlossen auf der Körpervorderseite oder unter den Arm geklemmt zu tragen, Brustbeutel oder Gürteltaschen zu benutzen. Schecks und Scheckkarten sollten getrennt aufbewahrt werden und die PIN-Nummer niemand bei sich führen. Während der Bahnreise selbst ist es keineswegs angebracht, Taschen oder Kameras an Abteiltüren und Wagendurchgängen aufzuhängen.

Dass die Präventivarbeit des Bundespolizisten mehr als nötig ist, belegt schon die Aufklärungsrate. Nach Volksstimme-Recherchen lag sie zuletzt weit unter zehn Prozent.Übrigens