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Undine Kurth (Bündnisgrüne) wendet sich ans Kreis-Veterinäramt Nach dem Verenden von 2500 Puten – Politikerin fragt nach Konsequenzen

Von Tom Koch 06.11.2010, 04:17

Halberstadt. 2500 in einem Stall in Veltheim bei Osterwieck Ende Oktober verendete Puten haben eine engagierte Natur- und Tierschützerin auf den Plan gerufen. Die Quedlinburger Bundestagsabgeordnete Undine Kurth (Bündnis 90/Die Grünen) hat beim Veterinäramt der Kreisverwaltung nach der Ursache dafür gefragt.

In dem der Volksstimme vorliegenden Schreiben heißt es: "Die hohe Zahl der verendeten Tiere und die Tatsache, dass offensichtlich keine ausreichenden Sicherungsvorkehrungen vorhanden sind, um das Leben der Tiere zu schützen, ist erschreckend." Habe sich die erste Einschätzung bestätigt, wonach ein technischer Defekt an der Belüftungsanlage der Grund für den Tod der nahezu schlachtreifen Tiere sei?, will die Politikerin wissen. Ebenso fragt Kurth, ob es in den Ställen Vorkehrungen gibt, um das Überleben der Puten auch bei einem Ausfall der Belüftung zu gewährleisten.

Die Parlamentarische Geschäftsführerin ihrer Bundestagsfraktion fragt in ihrem Schreiben außerdem nach den Konsequenzen dieses Vorfalls: "Werden Sie als Veterinäramt und Überwachungsbehörde die Auflagen vor allem hinsichtlich der Ausstattung und Funktionsfähigkeit der Putenfarm sowie die künftigen Kontrollen erhöhen?"

Amtstierarzt Dr. Wolfgang Siegl erklärte gestern auf Nachfrage, dass er sich vor Ort in den Ställen der Putenmastanlage in Veltheim ein Bild verschafft habe. Bei seiner Kontrolle habe der Betreiber aufgezeigt, dass der Ausfall der Belüftungsanlage eine Telefon-Alarmierung und das Anschalten eines Notstromaggregats zur Folge habe. Dass dieses einsatzbereite Aggregat nicht angesprungen sei, dafür sei ein weiterer technischer Defekt wohl die Ursache.

Laut Siegl habe seine Behörde die Polizei gebeten, den technischen Zustand der Putenmastanlage zu überprüfen. In Veltheim soll es insgesamt fünf Ställe wie jenen geben, in denen die Vögel verendet sind.

Polizeisprecher Uwe Becker erklärte am Freitag gegenüber der Volksstimme, dass es keinen Verdacht "auf Manipulation der technischen Anlagen" gebe, somit auch keine Straftat vorliegen würde.

Der Tod der 2500 schlachtreifen Puten bedeute einen Schaden von 50 000 Euro, die rund 35 Tonnen schweren Tierkadaver seien laut Polizei von der Fachfirma entsorgt worden.

Die Putenmast in Veltheim soll einen Betreiber aus Warendorf in Nordrhein-Westfalen haben, diesen hat die Volksstimme gestern nicht erreicht.