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Grabungen auf ehemaligem Mühlengelände haben erste Erfolge zutage gebracht Abbenröder begeben sich auf die Spur von Hinzes (Mühlen-)Steinen

Von Jörg Niemann 19.09.2013, 03:07

Fünf Frauen und Männer aus Abbenrode sind seit einigen Monaten auf Spurensuche. Auf dem Areal der ehemaligen Wassermühle Hinze suchen sie nach erhaltenwerten Dingen aus der Mühlengeschichte.

Abbenrode l Seit Anfang Mai dieses Jahres suchen fünf Abbenröder in den Resten der einstigen Mühle Hinze in Abbenrode nach geschichtlichen Zeugnissen. Ihre Tätigkeit gilt als so genannte Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsetschädigung und erfolgt über die Arbeitsförderungsgesellschaft Oberharz in Elbingerode. Finanziert wird die Tätigkeit von der Kommunalen Beschäftigungsagentur KoBa.

Initiiert hat die Arbeitsgelegenheit der Chef des Abbenröder Heimatvereins, Andreas Weihe. Er hatte vor eingen Jahren nicht nur die Idee, nach Spuren der ehemaligen Wassermühle Hinze suchen zu lassen, sondern strebt auch die touristische Nutzung der Mühlenreste an. Nicht weit entfernt von der Mühle Zimmermann passt die Mühle Hinze sehr gut in den bereits bestehenden Mühlenwanderweg, mit dem sich Abbenrode schon dies- und jenseits der Ecker einen guten Namen gemacht hat.

"Das Ziel unseres Vereins ist es, die Reste der Mühle touristisch zu erschließen. Es soll einen Informationspunkt geben und den Menschen die noch vorhandenen Mauern des Gebäudes zeigen", erklärt Andreas Weihe. An einen Wiederaufbau der Mühle sei derzeit nicht gedacht - dafür gibt es seit Pfingsten dieses Jahres ein fast maßstabsgetreues Funktionsmodell der Mühle im Heimatmuseum zu bestaunen.

"Noch bis Ende Oktober soll es vor allem Grabungsarbeiten auf dem Gelände der Mühle geben. Im Oktober ist auch die Inbetriebnahme einer kleinen Brücke über den ehemaligen Mühlgraben geplant. Mit dieser Brücke wird die Mühle an den nahen Wanderweg angeschlossen. Entsprechende Hinweistafeln werden von uns ebenfalls noch geschaffen", berichtet Gudrun Mehnert, die Geschäftsführerin der AFG Oberharz.

Die fünf Mitstreiter der Arbeitsgelegenheit sind mit Eifer dabei. Und sie freuen sich, wenn sie wieder einen wichtigen Fund ans Tageslicht geholt haben.

Vorarbeiterin Ilona Kunzel erinnert sich gern daran, als ihre Truppe völlig überraschend zwei größere Mühlsteine im Schutt gefunden und somit der Nachwelt erhalten hat. Auch verrostete Werkzeuge oder Geschirrreste kamen zutage und werden nun auf ihr Alter untersucht.

"Ich freue mich besonders, dass Menschen aus Abbenrode hier eine Beschäftigung gefunden haben. Sie identifizieren sich sehr stark mit ihrem Ort und der Arbeit unseres Vereins", erklärt Andreas Weihe. Und wer den umtriebigen Vereinschef kennt, der ahnt, dass es nicht die letzte Aktion für Abbenrode gewesen sein wird.