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Grundschul-Leiterin Annedore Grimmecke ist am Freitag in Heudeber in den Ruhestand verabschiedet worden Nach 44 Jahren ertönt letzte Pausenklingel

Von Jörg Niemann 31.01.2015, 02:29

In Heudeber ist am Freitag eine Ära zu Ende gegangen. Annedore Grimmecke, seit 1991 die Leiterin der Grundschule, ist in den Ruhestand verabschiedet worden.

Heudeber l So viele Gäste wie gestern hatte die Grundschule im Nordharz-Ortsteil Heudeber schon lange nicht mehr. Bürgermeisterin Hannelore Striewski und Ortsbürgermeister Hartmut Busch (beide parteilos) waren ebenso erschienen wie Birgit Kayser, Referentin im Schulverwaltungsamt, sowie zahlreiche ehemalige Schüler und Lehrer. Alle hatten ein Ziel - der scheidenden Schulleiterin Annedore Grimmecke alles Gute für ihr künftiges Rentnerleben zu wünschen.

Seit 44 Jahren war die Schule in Heudeber die Arbeitsstätte der gebürtigen Danstedterin. Sie hatte Glück, denn kaum hatte sie 1971 ihr Lehrerstudium erfolgreich abgeschlossen, da wurde in Heudeber eine Stelle frei. Deutsch und Mathe in der Unterstufe sowie Sport bis in die Oberstufe waren die beruflichen Anforderungen. Und die waren in Heudeber in der 1970er Jahre nicht leicht zu bewerkstelligen. Das eigentliche Schulgebäude war für eine zehnklassige Schule denkbar ungeeignet, denn es gab nur vier Klassenräume. Also wurde zu DDR-Zeiten im Speiseraum der LPG, im Jugendheim, im Sportlerheim und in weiteren größeren Räumen - quer durch den Ort verteilt - unterrichtet. Die Schüler blieben in den Klassen, die Lehrer mussten reisen. Nicht selten war eine Schulstunde nur 30 Minuten lang, weil Lehrer eben nicht fliegen können und damals nur die wenigsten ein Auto hatten.

In den 1980er Jahren wurde es mit dem Neubau der Schule besser. Als 1991 die Bildungslandschaft neu geordnet wurde, erhielt Heudeber in den neuen Räumen eine Grundschule. Annedore Grimmecke bewarb sich um die Stelle der Schulleiterin, wurde noch 1991 kommissarisch und zwei Jahre später offiziell zur Chefin.

Ihr größter Wunsch ist es, dass die Schule noch lange erhalten bleibt. Ob dies tatsächlich so sein wird, wusste auch Birgit Kayser nicht, allerdings bestätigte sie, dass der "Chefposten" in Kürze neu ausgeschrieben wird. In Heudeber darf also weiter gehofft werden.