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Ilsenburger Verein  Namibia-Projekt startet in die nächste Runde

Namibia und Deutschland - die Geschichte beider Länder will der Verein "Kultur, Bildung und Freizeit" aus Ilsenburg jungen Leuten vermitteln.

Von Jens Müller 04.03.2015, 02:18

Ilsenburg l Seit mehreren Jahren pflegen die Mitglieder des Vereins "Kultur, Bildung und Freizeit" aus Ilsenburg enge Kontakte zu einem Jugendclub in der namibischen Hauptstadt Windhoek. Dort betreibt eine Initiative um Samuel Kapepo, Tommy Efraim und Phillemon Ndongo eine Suppenküche in dem Armenviertel Katutura (http://kids-soupkitchen.org). Um deren Arbeit zu unterstützen, aber auch um jungen Menschen aus Deutschland die Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche in diesem afrikanischen Land näherzubringen, plant der Ilsenburger Verein zum dritten Mal eine Reise nach Namibia.
Wie Organisator Sebastian Umbach informiert, steht bei dieser Begegnung vor allem der historische Kontext zwischen beiden Ländern im Blickpunkt. "Das Thema Kolonialherrschaft und deren langanhaltende Auswirkungen und die daraus resultierende Verantwortung werden aufgegriffen. Dabei geht es auch um Fragen von Apartheid und Rassismus", erläutert Umbach. Die Begegnung mit Jugendlichen vor Ort, Besichtigungen verschiedener Projekte und Einrichtungen sowie die Mitarbeit in der Suppenküche in Katutura sollen dazu beitragen, in regen Austausch zu kommen, Berührungsängste abzubauen und das Kennenlernen anderer Lebenswelten zu ermöglichen.
Reisetermin ist der 15. bis 28. Oktober. Die Kosten liegen je nach Förderung bei rund 1000 Euro pro Person.
Begonnen hatte der Namibia-Austausch bereits im Jahr 2008, als eine Gruppe Jugendlicher aus Ilsenburg zum ersten Mal in das afrikanische Land flog und dort unter anderem in einer Grundschule einen Schulgarten anlegte. Für die Suppenküche in Katutura, die zweimal pro Woche für etwa 200 Mädchen und Jungen aus diesem Armenviertel eine warme Mahlzeit anbietet, wurde eingekauft. Die Eindrücke waren so nachhaltig, dass der Ilsenburger Verein seither Spenden für sein Namibia-Projekt sammelt und damit direkt die Suppenküche unterstützt.
Zudem gelang es mit mehreren Partnern wie dem Landesjugendamt Sachsen-Anhalt, der Kreisverwaltung, der Deutschen Botschaft in Windhoek, dem "Freundeskreis Ex-DDR" in Windhoek, der Deutsch-Namibischen Gesellschaft und einigen privaten Paten nicht nur eine zweite Jugend-Bildungsreise nach Namibia zu organisieren, sondern 2013 sogar einen Gegenbesuch von Samuel Kapepo, Tommy Efraim und Phillemon Ndongo im Harz zu ermöglichen.
Anmelden können sich Jugendliche aus dem Harzkreis im Alter von 18 bis 22 Jahren. Anfragen mit Angabe der Telefonnummer an Sebastian Umbach per Mail unter: cafe.am.heizhaus@gmx.de