Ärger um Entwurf für neue Kulturleitlinie der Stadt Ortsteile im Text "nicht mit einem Satz erwähnt"
Wernigerode. Kurz vor Ende der Legislaturperiode droht dem Stadtrat handfester Streit. Grund dafür ist ein Entwurf " Leitsätze zur Entwicklung der Kultur " in Wernigerode für den Zeitraum 2009 bis 2015.
Andreas Heinrich hatte während der Sitzung am Dienstagabend dafür geworben, das Papier am 28. Mai endgültig zu beschließen. Der Dezernent : " Es wäre schön, wenn Sie das noch mit auf den Weg bekommen. "
Ob sich Heinrichs Wunsch erfüllt, erscheint allerdings derzeit fraglich, denn am jetzigen Text gibt es herbe Kritik. So zunächst von Karl-Heinz Mänz. Silstedts Ortsbürgermeister beklagte im Namen seiner Amtskollegen aus Benzingerode und Minsleben, dass die drei Dörfer " nicht mit einem Satz erwähnt " werden. Mänz : " Es wird nicht gesprochen über das Schulmuseum Benzingerode und nicht über das Mühlenmuseum Minsleben. " Und : " Dann brauchen wir auch keine Ortschaftsräte mehr zu wählen. " Zudem könnte auf die Ortschilder gleich " Stadt Wernigerode " geschrieben werden, zürnte der CDU-Mann.
" Brauchen wir auch keine Ortschaftsräte mehr zu wählen "
" Die Vorlage hat noch weitere Schwächen, die gravierend sind ", legte Thomas Schatz ( Die Linke ) nach. Wer Schierke eingemeinden wolle und dabei Walpurgis vergesse, habe offensichtlich seine Hausaufgaben nicht erledigt. Der Chef des Wirtschaftsausschusses : " Mir fehlt am Anfang das Bekenntnis, dass Kultur in Wernigerode sehr vielfältig ist. Das muss unbedingt ergänzt werden. " Im Übrigen sollte im Text auf jegliche Nennung von Vereinsnamen verzichtet werden. Bei den im Papier Erwähnten handele es sich laut Schatz um " kulturelle Monopolisten ", die in der Vergangenheit von der Stadt mit reichlich Fördergeld bedacht worden seien.
Andreas Heinrich hatte das Leitsätze-Papier eingangs als Resultat eines umfangreichen Prozesses bezeichnet. Dieser dürfte nun wieder in Bewegung geraten sein. Übrigens