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Mitarbeiterinnen des Frauen- und Kinderschutzhauses in Wolmirstedt suchen ab Juni eine neue Praktikantin Im Frauenhaus geht es nicht ohne Kinderbetreuung

Von Ragna Iser 30.04.2013, 01:16

Wolmirstedt l Die Mitarbeiterinnen des Frauen- und Kinderschutzhauses des Landkreises in Wolmirstedt suchen Praktikantinnen. Bis Ende Mai ist die 23-jährige Carolin Gödecke für ihr Anerkennungsjahr im Rahmen ihrer Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin an der evangelischen Fachschule für soziale Berufe in der Einrichtung tätig. Ab 1. Juni sind die Mitarbeiterinnen Wladilena Engelbrecht, Lea Brandt und Ramona Petsch wieder zu dritt.

Bis zu acht Mütter können in der Einrichtung zur gleichen Zeit untergebracht werden - plus 13 Kinder. "Unsere Arbeit ist eigentlich rein auf die Frauen orientiert", erklärt Sozialpädagogin Lea Brandt die vorrangige Tätigkeit von Engelbrecht, Petsch und ihr. Deshalb sei es wichtig gewesen, dass mit Gödecke eine angehende Erzieherin in dem Frauen- und Kinderschutzhaus tätig ist. "Sie hat sich intensiv mit den Kindern beschäftigt". Als Carolin Gödecke im September 2012 mit ihrem Praktikum in dem Frauen- und Kinderschutzhaus (Träger ist der Verein Rückenwind Bernburg) begonnen hat, waren zeitweilig sogar zehn Frauen und 16 Kinder in der Einrichtung untergebracht. "Das hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, dass es eine Kinderbetreuung gibt", sagt Teamleiterin Wladilena Engelbrecht.

So hat die 23-Jährige neben der Betreuung verschiedene Freizeitmöglichkeiten für die Mädchen und Jungen auf die Beine gestellt. Im Rahmen eines "Jahreszeitenprojektes" gestaltet die Wolmirstedterin mit den Kindern vier Wandbilder zu den vier Jahreszeiten mit verschiedenen Materialen. Für ihr Prüfungsprojekt hat die 23-Jährige mit den Kindern das Buch "Der Neinrich" gelesen und mit ihnen eine Wandcollage zu dem Motto "Hab\' Mut, sag\' Nein" gestaltet. "Vielen Kindern, die ins Frauenhaus kommen, fehlt das Selbst- bewusstsein, um zu sagen, wenn ihnen etwas nicht passt", erklärt Carolin Gödecke, die ab 1. Juni als Erzieherin in der Gemeinde Hohe Börde tätig ist.

Für die Arbeit in der Einrichtung seien Geduld, Flexibilität und Einfühlungsvermögen gefragt. Einige Kinder seien eingeschüchtert und würden mit niemanden sprechen, wenn sie in das Frauenhaus kommen, erzählt Gödecke. Auf der anderen Seite müssen man situa- tionsorientiert reagieren, wenn Kinder schlechte Laune hätten oder Mütter plötzlich weinen.

Bewerbungen für ein Praktikum werden per E-Mail an frauenhaus-wms@rueckenwind-ev.de und unter Telefon (039201) 709765 entgegengenommen.