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Elternabend an der Samsweger Grundschule dreht sich um die kindliche Entwicklung Voller Körpereinsatz für den Lerneffekt

Von Vivian Hömke 12.04.2014, 03:17

Um nachzuempfinden, wie sich Entwicklungsstörungen bei Kindern auf das Lernen auswirken, haben Eltern, Lehrer und Erzieher in Samswegen vollen Körpereinsatz gezeigt. Eine Lerntrainerin gab Tipps, welche alltäg- lichen Rituale die Sinne der Jüngsten schärfen.

Samswegen l Mit Klatschen, Patschen und Stampfen haben sich Eltern, Erzieher und Lehrer am Donnerstag auf einen Informationsabend in der Samsweger Grundschule eingestimmt. Mithilfe vieler praktischer Übungen hat Referentin Katrin Mokosch den etwa 50 Teilnehmern erklärt, welchen Einfluss die Entwicklung der Sinne bei Kindern auf das Lernen in der Schule hat.

Für eine der Übungen bat die Lerntrainerin die Eltern und Pädagogen beispielsweise, sich auf ein Bein zu stellen, die Augen zu schließen und im Geiste bestimmte Zahlen zu addieren und subtrahieren. Amüsiert ließen sich die Teilnehmer auf das Experiment ein. Das Resümee: "Je stabiler das Gleichgewicht, um so leichter fällt es, die Rechenaufgabe zu lösen", erläuterte Mokosch. So haben auch Kinder, deren Gleichgewichtssinn nicht gut entwickelt ist, Probleme, sich zu konzentrieren, erklärte sie weiter. "Das Gehirn ist dann die ganze Zeit damit beschäftigt, das Ungleichgewicht auszubalancieren und hat keine Energie mehr für kognitive Leistung."

Auch eine gute Hand-Augen-Koordination spiele eine große Rolle beim Lernen in der Schule. "Sie ist unter anderem wichtig, um in einer Zeile schreiben zu können und um Buchstaben in der gleichen Form zu schreiben und sie dadurch wiederzuerkennen", erklärte Katrin Mokosch. Damit die Jüngsten beispielsweise das Einmaleins verstehen, sei Rhythmusgefühl von großer Bedeutung. Eine gute Hörwahrnehmung wiederum spiele beim Lesenlernen eine Rolle.

Während ihres Vortrages gab die Lerntrainerin den Eltern und Pädagogen in Samswegen auch Tipps, wie die Sinne ihrer Sprösslinge geschärft und dadurch Lernprobleme vermieden werden können. So fördere ein Spaziergang nicht nur das Umweltbewusstsein, sondern auch die Hörwahrnehmung und den Geruchssinn. Singen und Tanzen habe einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Grob- und Feinmotorik, des Gleichgewichts, des Rhythmusgefühls und der Hand-Augen-Koordination. Letzteres könne auch durch Ballspiele gefördert werden. Alltägliche Rituale wie Mahlzeiten zubereiten und Tischdecken seien eine gute Gelegenheit, mit dem Kind zu sprechen, seinen Tast- und Geschmackssinn zu trainieren und ihm etwas über Mengenverhältnisse beizubringen.