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Letzter Gesundheitsnachmittag mit Konrad Riedel war hundertprozentig ein voller Erfolg Alte Scheidekunst "berauscht" die Zuhörer

Von Karl-Heinz Klappoth 19.12.2011, 05:30

Die Besucher des Gesundheitsnachmittags wissen jetzt ziemlich genau, was sie sich antun, wenn sie sich zu den Feiertagen oder zum Jahreswechsel zuprosten. Oberpharmazierat Konrad Riedel wies die über 40 Probanden nämlich in die Geheimnisse der Destillation ein.

Wolmirstedt l Oh, es riecht gut, oh, es riecht fein! Doch auf die Idee, dass dieser Duft, der da in der Luft hing, vielleicht etwas mit Weihnachten zu tun hatte, kam zumindestens keiner der über 40 Gäste, die jüngst zum (monatlichen) Vortrag ins Apothekenmuseum kamen. Einmal mehr hatte Oberpharmazierat Konrad Riedel in die Friedensstraße 58 eingeladen. Bei dem er mit einem verschmitzten Lächeln seinen zahlreichen Gästen verriet, dass das Thema "Die Destillation - eine alte Scheidekunst und die Branntweine" nicht nur etwas mit Weihnachten, sondern auch mit dem Jahreswechsel zu tun hat. Das soll heißen, in dieser gemütlichen Runde wurde sich herzlich zugeprostet und zugleich auf die Gesundheit angestoßen.

Das aber war es nicht allein. So erfuhren die Wolmirstedter unter anderem, dass die Destillation eine Scheidekunst ist, um ineinander gelöste Stoffe zu trennen. Und das taten bereits die Menschen in der Steinzeit. Der Bogen an diesem so informativen Nachmittag spannte der Oberpharmazierat aber noch viel weiter, sprach zudem über die Alchemie mit der Perfektionierung der Branntweine bis hin zur fraktionierten Erdöldestillation in diesen Tagen.

Es wurden in der Friedensstraße, wo es das Apothekenmuseum seit Mitte der 90er Jahre gibt, aber nicht nur die verschiedenen Arten der Destillation aufgelistet, sondern auch verschiedene Utensilien, die dafür notwendig sind, gezeigt und erläutert. Doch bei allem theoretischen Wissen, nichts geht über den Praxisbeweis. Das weiß auch Oberpharmazierat Konrad Riedel. Und so "zauberte" er aus Kirschhauswein vor Ort das so beliebte Kirschwasser.

Das Fazit nach gut zweieinhalb "feuchtfröhlichen" Stunden: Zumindest die Besucher des Apothekenmuseums wissen jetzt, dass sich die Branntweingewinnung (und der Geschmack) von der Antike bis heute in seinen Grundzügen kaum verändert hat. Gleichzeitig wurden an diesem Nachmittag auch alle (übrigen) Fragen über Menge, Reinheit, Lagerung, Alterung bis hin zu gesetzlichen sowie zollrechtlichen Bestimmungen geklärt.

Das vermittelte Wissen kann sich jetzt bei den Probanden in aller Ruhe setzen. Denn erst im April öffnet Oberpharmazierat Konrad Riedel wieder seinen "Wissenstempel". Das genaue Thema, womit er in das Seminar 2012 steigt, will er noch nicht verraten, dafür aber listete er noch einmal die neun Themen auf, die in den vergangenen neun Monaten "abgearbeitet" wurden. In bester Erinnerung sind die Liebespillen im April, oder das Thema "Blut" im Juli. "2012", so versprach Konrad Riedel, "wird es mit Sicherheit genauso interessant."