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Kleinkinder verhalten sich anders als Erwachsene im Verkehr – da gibt es Gesprächsbedarf Pensionierter Lehrer setzt sich noch einmal auf die "Schulbank"

Von Karl-Heinz Klappoth 06.11.2010, 05:17

Kinder verhalten sich im Straßenverkehr anders als Erwachsene. Das weiß auch Dieter Frinken, Vorsitzender der Kreisverkehrswacht. "Dennoch wurden sie nie gezielt angesprochen. Das soll sich aber ändern." Dafür hat sich der 65-Jährige noch einmal auf die Schulbank gesetzt und sich zum KuV (Kind und Verkehr)-Moderator ausbilden lassen.

Wolmirstedt. Sein Wissen will der pensionierte Lehrer aus Farsleben ab sofort weitergeben. Doch die anzusprechende Zielgruppe des Programms sind nicht wie zu erwarten, die Mädchen und Jungen im Alter bis sechs Jahre, sondern die Eltern von Vorschulkindern. "Meine Aufgabe wird es sein, Mutti und Vati, aber auch die Großeltern oder die Tagesmütter sowie Erzieherinnen über altersbedingte Entwicklungs- und Verhaltensmerkmale der Kinder zu informieren und setze diese dann in Bezug zum kindlichen Verkehrsverhalten."

Nach dieser Aussage wird Dieter Frinken auch gleich konkret: "Eine Erhebung hat gezeigt, dass zum Beispiel die Eltern ihre Kinder viel zu früh auf ein Fahrrad setzen. Wir von der Verkehrswacht meinen, frühestens zur Einschulung." Der Fachmann sagt auch, weshalb. "Kinder können nicht gleichzeitig mehrere Situationen im Straßenverkehr koordinieren. Das heißt, in diesem Alter sind sie nicht in der Lage zum einen Rad zu fahren, gleichzeitig aber auch die Verkehrssituation einzuschätzen." Der Exkurs "Kind und Verkehr", so der Verkehrs-Experte, besteht aus 17 Themenmodulen, " und die Veranstaltungen finden jeweils in den Kindergärten statt.

Der Vorsitzende der Verkehrswacht könnte sich aber auch gut vorstellen dass dieses Thema bereits in der Kinderkrippe sensibilisiert wird, aber auch noch im Schulhort aktuell ist. "Es wird aber kein Belehren sein", gibt Dieter Frinken Entwarnung, "und damit es zudem nicht bei theoretischen Abhandlungen bleibt, wird der Hauptteil der Veranstaltung jeweils den elterlichen Fragen gewidmet."

Die Teilnahme an den Elternveranstaltungen ist übrigens kostenlos, versichert der Vorsitzende der Verkehrswacht. Auch die Broschüren, die dort verteilt werden, sind unentgeltlich. Eltern, Kindergärten und freie Elterngruppen, die sich bei den Umsetzerverbänden um eine Durchführung von Elternveranstaltungen bemühen, entstehen ebenfalls keine Kosten.

Wie der Vorsitzende der Kreisverkehrswacht Dieter Frinken abschließend betont, werden in den nächsten Tagen alle Kitas angeschrieben: "Wer aber nicht solange warten will und kann, der sollte unter der Telefonnummer (03 92 01) 2 30 57 anrufen."