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Klein Ammensleben ist reich an steinzeitlichen Fundstätten Wo die ersten Landwirte der Magdeburger Börde gelebt haben

Von Klaus Dalichow 09.11.2010, 04:17

Gutenswegen/Klein Ammensleben. Im Norden, Süden und Westen der Feldmark von Klein Ammensleben lässt sich eine größere Anzahl von Stellen nachweisen, auf denen die Bandkeramiker (die ersten Landwirte der Magdeburger Börde) gelebt haben. Archäologische Funde erhellen die Zeit 6000 Jahre zurück. Auch Vertreter der Schönfelder Kultur (Keramik mit reicher Verzierung) müssen in der jüngeren Steinzeit dort gesiedelt haben. "Unsere Vorfahren erkannten die vorteilhafte Lage in diesem Taleinschnitt", so Burkhard Gehrke auf der dritten heimatgeschichtlichen Konferenz der Niederen Börde. Westlich des Dorfes stellte man bei Forschungen auch ein Grab aus der Zeit der Völkerwanderung und eine Grabstätte aus dem 5. Jahrhundert fest. Grabbeigaben wie eine Bronzenadel, eine Urne aus reinem Grafit, aber auch steinzeitliche Funde wie Feuersteinklingen, Meißel, Mahlsteine und Schaber werden in den Museen von Wolmirstedt und Magdeburg aufbewahrt.

In der Feldmark um die Ortschaft Klein Ammensleben wurden nicht zuletzt durch Pastor Friedrich Danneil Auslauf des 19. Jahrhunderts Plätze von germanisch-religionsgeschichtlicher Bedeutung nachgewiesen. Ein schmaler Höhenrücken trägt den Namen "Teufelshoch", es tauchen Flurnamen wie Markwuhne und Kreuzhoch auf; insgesamt Verweise auf eine alte Opfer- stätte oder allgemein eine Örtlichkeit des Volksglaubens. Da an der selben Stelle einst wichtige Wege aus allen Richtungen zusammentrafen, ist rund um das Teufelshoch auf einen bedeutsamen mittelalterlichen Versammlungs- und Gerichtsplatz zu schließen.