1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Alpakas halten Polizisten auf Trab

"Tierische" Aufregung gestern in den frühen Morgenstunden bei Haldensleben / Ponys als Helden des Morgens Alpakas halten Polizisten auf Trab

Von Ivar Lüthe 16.12.2010, 05:26

Zwei entlaufene Alpakas haben gestern früh für Aufsehen gesorgt. Die Tiere waren aus ihrem Gehege auf einem Haldensleber Reiterhof ausgebüxt und liefen neben der Straße zwischen Haldensleben und dem Mittellandkanal Richtung Bülstringen umher. Mehrere Polizisten versuchten, die Tiere einzufangen. Erst dem Besitzer gelang es, mit zwei Ponys die Tiere einzufangen. Die Alpakas kamen wohlbehalten zurück auf den Reiterhof.

Haldensleben. Mit "tierischen" Einsätzen kennen sich die Haldensleber Polizisten mittlerweile ganz gut aus. In diesem Jahr mussten sie schon gegen eine wütende Krähe "ermitteln", die Radfahrer und Passanten im Stadtgebiet attackierte. Auch einem Pferd mussten sie dieses Jahr schon quer durch Haldensleben hinterherjagen. Doch das, was gestern früh auf sie zukam, war noch etwas "exotischer": Zwei Alpakas waren gegen 6.45 Uhr aus ihrem Gehege von einem Reiterhof am Ortsausgang von Haldensleben entwischt und liefen neben der Landstraße in Richtung Bülstringen umher und versuchten auch, über die Straße zu laufen. Per Notruf erreichte das Haldensleber Revier die Information. "Mehrere Einsatzbeamte haben mit zwei Polizeieinsatzwagen sofort den zu dieser Jahreszeit doch eher ungewöhnlichen Auftrag übernommen. Die Beamten lokalisierten nahe Haldensleben in Richtung Kanal im Schneegestöber und in der Dunkelheit zwei Alpakas. Die Einsatzbeamten kamen – trotz der kalten Jahreszeit – mächtig ins Schwitzen. Einerseits versuchten die Polizisten, die Tiere einzufangen und daran zu hindern, über die Fahrbahn zu laufen, andererseits musste der Verkehr vorsichtig vorbeigeleitet werden", sagte Polizeisprecher Joachim Albrecht gestern. Durch den Einsatz entstanden innerhalb kürzester Zeit lange Warteschlangen für den Autoverkehr. Inzwischen ermittelte die Polizei, woher die Tiere stammen könnten: von einem nahegelegenen Reiterhof. Dessen Besitzer wusste glücklicherweise Hilfe: Er kam mit zwei Ponys. Mit den Tieren stehen die Alpakas in einem Streichelgehege immer zusammen, sie kennen sich also. Als die Alpakas ihre "Leittiere" sahen, liefen sie sofort auf sie zu, und der Besitzer konnte sie einfangen. "Die Alpakas hängen an den Ponys. Alle sind wohlauf", sagte der Besitzer gestern. Den beiden Alpakas geht es also gut. "Wir haben beide selber großgezogen. Sie sind vier und zwei Jahre alt. Beide sind handzahm und ganz brav. Für sie war es eine fremde Situation da draußen, deshalb waren sie sehr unruhig", erklärte der Besitzer. Ein Happy End also – wenn da nicht die Kosten für den Einsatz wären. Denn der Besitzer bekommt demnächst eine Rechnung für den Polizeieinsatz, kündigte Polizeisprecher Albrecht gestern an.