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Nachwuchs-Schülerlotsen der Leibniz-Schule werden derzeit ausgebildet Auf zehn Unterrichtsstunden folgt Theorieprüfung

Von Tina Heinz 02.10.2009, 09:48

Wolmirstedt. Auch in diesem Jahr sorgen die Lotsen der Leibniz-Schule wieder für mehr Sicherheit auf dem Schulweg. Werktags stehen sie zwischen 7 und 7.25 Uhr – egal bei welchem Wetter – auf der Geschwister-Scholl-Straße an der Kreuzung zur Gipfelstraße, um Schüler und andere Passanten auf die jeweils gegenüberliegende Straßenseite zu führen.

Dieter Frinken, Lehrer an der Leibniz-Schule und Initiator dieses Projektes, ist jedes Jahr aufs Neue bemüht, Verkehrshelfer auszubilden. In zehn Unterrichtsstunden vermittelt er den Neuzugängen die notwendigen Kenntnisse. Dann müssen sie – ähnlich wie beim Erwerb des Führerscheins – eine theoretische Prüfung ablegen.

Am vergangenen Mittwoch wurden Probleme besprochen, welche die Jahreszeit mit sich bringt. Da es am Morgen später hell wird, muss natürlich die Kleidung sehr auffällig sein. "Leider sind wir nicht berechtigt, leuchtende Kellen zu benutzen. Das darf beispielsweise nur die Polizei oder die Feuerwehr. Und aufgrund der äußeren Bedingungen, müssen wir uns darauf einstellen, dass wir schlechter zu sehen sind", erklärt der Leiter der Kreisverkehrswacht. Die Schüler bemängelten in der Diskussionsrunde auch, dass einige Autofahrer mit defekten Scheinwerfern unterwegs sind und viele Radfahrer kein Licht haben.

Außerdem erschwerten nicht nur die Dunkelheit, sondern auch der Nebel in den Morgenstunden die Sicht. Die Schüler sollten deshalb daran denken, den Sicherheitsabstand zu den herannahenden Autos zu vergrößern, wenn sie auf die Straße treten, um Personen über die Fahrbahn zu leiten. Dieter Frinken wies auch auf den längeren Bremsweg der Autos hin, den man aufgrund des Regens, des glitschigen Laubs und im Winter aufgrund der Glätte mit einkalkulieren muss.

Normalerweise sind vier Lotsen im Einsatz, außer montags und freitags. An diesen Tagen braucht der Lehrer sechs Schüler, weil das Verkehrsaufkommen höher ist. Auch die aktuellen Bedingungen müssen beachtet und in die Planung mit einbezogen werden. Da momentan die B 189 gesperrt ist, und ebenso in Barleben Einschränkungen durch die Bauarbeiten auftreten, rollen durch Wolmirstedt noch mehr Fahrzeuge als sonst.

Dieter Frinken wies zum Abschluss der Unterrichtsstunde die neuen Schülerlotsen darauf hin, dass es wichtig sei, Lücken im Verkehrsstrom abzuwarten und den Schulbussen zu ermöglichen, den Kreuzungsbereich so schnell wie möglich zu verlassen.

Übrigens: Um Schülerlotse zu werden, muss man mindestens 13 Jahre alt sein. Manuel Ristau nimmt schon zum wiederholten Male am Unterricht von Lotsenvater Frinken – wie er ihn selbst gerne nennt – teil, um seine Kenntnisse aufzufrischen. Er gibt auch seine Erfahrung gern an die Jüngeren weiter und sieht sich als Vorbild. "Ich stehe als Lotse für Sicherheit, und es macht mir viel Spaß, morgens mitzuhelfen. Und dass ich so früh aufstehen muss, ist nicht weiter schlimm, das ändert nichts an meinem Tagesplan", erzählt der Schüler, der zurzeit die 8. Klasse besucht, stolz.