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Projekt in Tundersleben verzögert sich seit Jahren Baustart für Lärmschutzwand ist "noch für 2009 vorstellbar"

Von Maik Schulz 16.10.2009, 04:58

Die von einer privaten Planungsgesellschaft im Nordgermersleber Ortsteil Tundersleben vorgesehene Lärmschutzwand mit Solarmodulanlage soll nach wie vor gebaut werden. Doch das Verfahren zieht sich in die Länge. Dennoch hofft der Investor, noch in diesem Jahr bauen zu können. Die Gemeinde Nordgermersleben hofft das auch.

Nordgermersleben. Seit Jahren drängen die Tundersleber auf bessere Lärmschutzmaßnahmen vor ihrer Haustür. Zwar haben die Betroffenen im Zuge des Autobahnbaus der A 2 Mitte der 90 er Jahre an ihren Häusern und Fenstern passive Schutzmaßnahmen erhalten. Doch aufgrund des erhöhten und sich weiter erhöhenden Verkehrs- und Lärmaufkommens drängen sie auf aktiven Lärmschutz direkt an einer der am stärksten befahrenen deutschen Autobahnen.

Seit mehr als drei Jahren hoffen die Anlieger auf eine Umsetzung der Pläne der Planungsgesellschaft GoEn mit Sitz in Halle / Saale. Die Gemeinde kann aus finanziellen Gründen keine eigene Lärmschutzwand bauen. Idee von GoEn ist es, eine Lärmschutzwand zu errichten, die gleichzeitig Teil einer Photovoltaikanlage ist. Ein Bauantrag ist schon vor drei Jahren gestellt worden, wurde aber wegen baulicher Veränderungen modifiziert.

Die Verfahrensschritte der Bauleitplanung haben sich seither unerwartet verzögert. Inzwischen ist das von der Gemeinde angestrengte Anhörungsverfahren der Öffentlichkeit mit der Auswertung aller Betroffenen und der Träger öffentlicher Belange abgeschlossen. Die Gemeinde hat den Satzungsbeschluss für den für das Projekt nötigen Bebauungsplan beschlossen. Rechtskräftig wird dieser Satzungsbeschluss aber erst, wenn er veröffentlicht wird. Doch eine Veröffentlichung soll erst dann erfolgen, wenn der Investor einen Gestattungsvertrag mit dem Eigentümer der für den Bau der Wand in Frage kommenden Flächen abgeschlossen hat. Flächeneigentümer ist in diesem Fall der Bund, für den der Landesbetrieb Bau ( LBB ) die Verhandlungen mit GoEn führt. Auch das Landesverkehrsministerium sowie die Gemeinde sind an diesen Verhandlungen beteiligt. Knackpunkt der Verhandlungen ist laut Aussagen von GoEn-Geschäftsführer Frank Bogisch die Klärung der Frage, wie das Projekt klassifiziert wird. " Wir bestehen darauf, das Projekt Lärmschutzwand zu nennen, der LBB wollte die Bezeichnung Photovoltaikanlage mit lärmschutzmindernder Wirkung ", erklärte Bogisch in der September-Sitzung des Nordgermersleber Gemeinderates. Die Klärung der Frage sei für GoEn von elementarer Bedeutung, da davon auch die späteren Erlöse des Betriebs der Anlage in Verbindung mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz abhängen. Die Frage soll Bogisch zufolge aber nun geklärt sein. Wenn alles optimal laufe, sei Bogisch zufolge noch in diesem Jahr ein Baustart vorstellbar. Voraussetzungen dafür sind die Erteilung der Baugenehmigung und der Abschluss eines Gestattungsvertrages zwischen LBB und GoEn.