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Verbindungsweg Buhlendorf-Schora Aktueller Zustand ist nicht tragbar

27.10.2010, 04:17

Von Daniela Apel

Buhlendorf. "Der Zustand ist untragbar." Mit der Aussage bezog sich Detlef Kupfernagel auf den ländlichen Weg zwischen Buhlendorf und Schora, der längst rege vom überörtlichen Verkehr genutzt wird. Nicht wenige wählen die Verbindung, um die Route von Lindau zur B 184 abzukürzen. Dabei ist die Straße – teils Asphaltstrecke, teils Spurbahnen – für ein derart hohes Verkehrsaufkommen überhaupt nicht ausgebaut. Deshalb ist sie auch nur bis 3,5 Tonnen sowie für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge freigegeben. Für Lkw herrscht ein Durchfahrtsverbot. Eigentlich. "Die kürzen hier zehn Kilometer ab, wenn sie von Lindau nach Magdeburg wollen", wusste Detlef Kupfernagel, dass viele Lkw den Verbindungsweg trotzdem langfahren. Doch nicht nur für Spediteure scheint die kürzere Route attraktiv. Auch von Bussen berichtete er am Montagabend im Buhlendorfer Ortschaftsrat, als er das Thema zum wiederholten Mal ansprach.

Bei der Verkehrszählung hätte man die Anzahl der Transporter feststellen müssen, meinte Detlef Kupfernagel. Er erwähnte damit indirekt den Antrag auf eine Aufstufung der Strecke zur Kreisstraße, der vom Landkreis Anhalt-Bitterfeld im vorigen Jahr abgelehnt worden war. Als ein Grund galt die festgestellte, zu geringe Auslastung. Auch wurde dem ländlichen Weg keine überörtliche Bedeutung beigemessen. Es ständen genügend Straßen zur Verfügung, so dass der Weg nicht zusätzlich benötigt werde, hieß es.

Für Detlef Kupfernagel waren das nur Ausflüchte. Er wünschte sich, einmal eine "ordentliche Antwort" zu erhalten. Zumal der Verbindungsweg unter der enormen Belastung leidet. "Die Kanten brechen weg", bemerkte Bernd Rühle. Regelmäßige Ausbesserungen sind die Folge. Erst dieses Jahr hätten sie in die Reparatur des auf ihrer Gemarkung gelegenen Abschnitts 900 Euro gesteckt, teilte Ortsbürgermeister Hasko Thiem mit. Sie müssten prüfen, welche Möglichkeiten es noch gebe, den Verkehr einzuschränken und was sie noch initiieren könnten, um den Zustand zu ändern, meinte er.

"Da müsste die Polizei kontrollieren", sagte Bernd Köhler von der Zerbster Bauverwaltung, der an der Sitzung teilnahm. Ansonsten könnten sie nicht beeinflussen, dass sich die Kraftfahrer an die vorhandene Beschilderung halten, die die Nutzung des Weges ja deutlich einschränkt. Einige Kontrollen habe es mal gegeben, blickte Hasko Thiem zurück. "Zuständig wären das Ordnungsamt der Stadt und die Polizei", erklärte Bernd Köhler, dem die Problematik auch von anderen Verbindungsstrecken her bekannt ist. So fand der Antrag auf Aufstufung der Strecke Leps-Bias-Pakendorf beim Kreis ebenfalls keine Zustimmung. Was bleibt, ist ein Verkehr, für den die Wege nicht ausgelegt sind und was die Kommune dennoch nicht von der Verkehrssicherungspflicht entbindet.