1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Fasching ist der Hit – Der CCZ macht mehr als mit

Neues Programm des Carneval Clubs "Rot-Weiß" Zerbst erlebt zur "Schnapszahl"-Session umjubelte Premiere in der Friesenhalle Fasching ist der Hit – Der CCZ macht mehr als mit

Von Helmut Rohm 17.11.2010, 04:18

"Zerbest Helau" und eine närrische Zeit in Rot-Weiß – seit dem vergangenen Sonn-abend haben die Karnevalisten wieder das Sagen. Nachdem der Carneval Club "Rot-Weiß" Zerbst (CCZ) zum Start seiner 33. Session am Vormittag den Rathausschlüssel erfolgreich eingefordert hat, lud er am Abend zur Premiere des neuen Programms in die Friesenhalle ein. Während und nach den am Ende vier Stunden gab es im ausverkauften Haus viel Beifall für tolle Darbietungen rund um das aktuelle Motto "33 – 3 von hinten, 3 von vorn. Vieles nehmen wir aufs Korn".

Zerbst. "Da sind wir wieder", begrüßt CCZ-Präsident Dietmar Mücke das Publikum zum karnevalistischen Sessionsauftakt. Und die Zerbster sind so richtig da mit ihrem nagelneuen Programm, mit dem sie mehrfach auch beweisen, dass sie ihre Stadt nicht nur närrisch-kritisch sehen. So verbinden Prinzessin Tina I. (Strauß) und Martin I. (Thiele) ihre Proklamation nicht nur mit der traditionellen Freigabe der Kussfreiheit, sondern auch mit einer Liebeserklärung an Zerbst.

Zu den erfreulichen "Formalien" des Abends gehören auch die Ehrung für das langjährige Elferratsmitglied Erich Zilling als nunmehr "Ehrenminister" und die Glückwünsche zum CCZ-Schnapszahl-Jubiläum von den Karnevalisten aus Roßlau und Raitwangen. Wolfgang Mamsch vom gleichnamigen Ingenieurbüro und Carsten Schulz von den RheinLand Versicherungen, langjährige Unterstützer des CCZ, wurden vom Präsidenten zu den Senatoren 17 und 18 "geschlagen".

Ansonsten aber darf als Motto des Abends gelten, was die junge Nathalie Pahl in einem selbst getexteten Lied zusammen mit den "Zerbster Marktschreiern" singt: "Fasching ist der Hit, der CCZ macht mit, geht ab wie Dynamit ...".

Das geschieht mit einem von Dietmar Mücke und Lutz Specht moderierten, ganz abwechslungsreichen Programm voller guter, auch ganz neuer Ideen mit engagierten Akteuren vor und hinter der Bühne – und dem mehrfachen und eindrucksvollen Beweis, dass dem CCZ um den Nachwuchs nicht bange zu sein braucht.

Da sind die beiden Nachwuchs-Tanzmariechen Vanessa Schönfeld und Lisa-Marie Schmidt, die das Publikum einstimmen (Tanzmariechen, Tanztrainerin und Choreografin Kerstin Krüger musste wegen einer Zerrung pausieren). Nach dem Eröffnungslied der "Marktschreier" bietet sich den begeisterten Zuschauern ein ganz besonderes opulentes rot-weißes Bild auf der Bühne. Gleich drei Prinzengarden unterschiedlicher Altersgruppen kann der CCZ aufbieten. Diese 25 Tänzerinnen und ein Tänzer zusammen sind schon ein Erlebnis und haben die erste Zugabe.

Seit vergangenem Jahr hat beim CCZ wieder das "Bürgerbüro" geöffnet. Um Themen sind Ursel (Ute Borchers) und Oskar (Lutz Voßfeldt) in ihrer Amtsstube auch dieses Mal nicht verlegen: Abfall, Butterjungfer, Freiflächen, der Bürgermeister als "Frauenheld" ...

Auch in den anderen Bütten gibt es immer wieder kommunalpolitischen Anspielungen. Abgesehen davon überzeugen sie spritzig-witzig-zwischenmenschlich, ob beim alten Ehepaar (Thomas Thiele und Reinhard Semtner), den Pennern (Kerstin Thiele und Annette Scheuer) oder den unverwüstlichen "Marktfrauen", dieses Mal auf Shoppingtour (Rita Wittig und Ursula Zilling).

Die "Marktschreier" sorgen mit Musik zum Schunkeln, Stimmungsliedern oder auch (mit Tanz verbundenem) Rock‘n‘Roll, eben ganz vielseitig für den musikalischen Part des Abends. Wie mit ihnen dabei eben auch Nathalie Pahl zum zweiten Mal auf der (Gesangs)bühne steht, ist auch Ursula Zilling wieder mit einem Zwei-Lieder-Solo dabei.

Ein starker und faszinierender Teil des CCZ-Programms ist einmal mehr der Tanz. Von den Jüngsten, den ganz kleinen "Tanzflöhen", die mit den "Tanzmäusen" eine Nacht im Spielzeugladen erleben, über die "Firedancer" mit ihrer Alm-Party, von den "Dancelights", die sich dem Thema Geld widmen, bis zum Männerballett, keiner kommt ohne Zugabe von der Bühne. Die Männer mit ihrer umjubelten anstrengenden Choreografie um bekannte Kinderbuch-Figuren müssen sogar zweimal zusätzlich ran.

Besinnlich geht das Programm zu Ende. Die "Marktschreier" sind zum lange Jahre traditionellen "Sierra Madre" zurückgekehrt. Dann feiern Publikum und Akteure einen gelungen Abend.