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Kinderpflegerklasse 9 der Euro-Schule in Zerbst lädt zu Theatervorführung ein Spaß und Gruseln beim Märchen

Von Judith Kadow 18.12.2010, 04:15

16 Schüler der Kinderpflegerklasse 09 der Euro-Schule in Zerbst führen derzeit für Kindertagesstätten der Stadt ein eigens einstudiertes Märchen auf. Dabei fieberten die kleinen vor allem mit der Müllerstochter mit, die Großen wollten stattdessen das "Rumpelstilzchen" sehen.

Zerbst. Wenn Rumpelstilzchen am Freitag seine Höhle verließ, um der Müllerstochter das Stroh zu Gold zu spinnen, dann donnerte es gewaltig in der Euro-Schule in Zerbst. Dunkel war es in dem Raum, und das schummrig blaue Licht ließ den Kobold noch etwas grimmiger aussehen.

Die schon älteren Kinder der Zerbster Strolche, die bei dieser Aufführung dabei waren, fanden es toll und jubelten vor allem, wenn Rumpelstilzchen zu sehen war. Die kleineren Kinder der Kita Heide dagegen waren noch etwas ängstlich, aber halfen der Müllerstochter umso stimmgewaltiger dabei, nach dem unheimlichen Männlein zu rufen.

Genau diese gemischten Reaktionen sind auch ein Grund, weshalb die Kinderpflegerklasse das Märchen aus der Taufe hob. "In zwei Jahren Ausbildung haben unsere Schüler nur acht Wochen Praktikum", erklärt Klassenlehrerin Patricia Unger-Koch. Viel zu wenig. Also versuchen die Schüler, durch verschiedene Projekte, den direkten Kontakt mit Kindern zu suchen und zu pflegen. Zumal mit einer Märchenaufführung.

Es ist für die Mädchen wichtig zu sehen, wie unterschiedlich die Kinder reagieren und auch interagieren. Auch die erste Klasse der Astrid-Lindgren-Grundschule war schon Zuschauer des Theaterstücks. "Die zeigten natürlich ein völlig anderes Verhalten, als die Kleinen der Kitas."

Seit etwa vier Monaten laufen die Vorbereitungen für die insgesamt rund zehn Aufführungen. Die Schülerinnen haben die aufwändigen Bühnenbilder selbst gestaltet, die Kostüme mit Hilfe von Claudia Bohm selbst genäht. "Das hat natürlich auch Zeit außerhalb des Unterrichts beansprucht, die die Schüler geopfert haben", sagt Unger-Koch.

Nach jeder Aufführung werden die Reaktionen der Kinder ausgewertet. "Schließlich ist dies auch Unterricht und die Schüler sollen ja etwas lernen."

Am Montag und Dienstag werden noch insgesamt weitere drei Gruppen in den Genuss der Märchenaufführung kommen. "Dann haben wir es geschafft und das Mammutprogramm ist zu Ende", erzählt die Klassenlehrerin. Doch in etwas weniger als einem Jahr wird wieder zur Märchenaufführung in die Euro-Schule eingeladen. Mal abwarten, welches Märchen dann für Begeisterung sorgen wird.