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Das Umweltzentrum Ronney hat sich vom Hochwasser erholt / Mit neuer Förderung geht es weiter Mischung aus Dauerbrennern und Neuem

Von Arlette Krickau 15.12.2014, 02:24

Wenn man das Jahr 2014 im Umweltzentrum Ronney mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es "neu". Neuer Vorstand, neue Förderung, neue Dinge zur Ausbesserung der Hochwasserschäden, neue Ideen.

Ronney l Die richtig gute Nachricht: Das Umweltzentrum hat das Hochwasser 2013 endgültig hinter sich gelassen. "Oder zumindest so gut wie. Zum 20. Jubiläum im September hatten wir Boden und Wände im Haupthaus erneuert, in den Nebengebäuden Trockenstellwände durch Mauern ersetzt, viele Wände gefliest, auf dem Außengelände konnte der Ofen erneuert werden und Hochwasserschutzplanken wurden vorsorglich angeschafft, Schienen zum Setzen dieser angebracht", zählt Birgit Jacobsen, Schatzmeisterin des Trägervereins, auf. Nur eins ist jetzt noch offen: Der Keller müsste noch trocken gelegt werden. Außerdem würden wir gerne eine Pumpe anschaffen - für den Notfall", erklärt Jacobsen. Doch dafür fehle derzeit das Geld.

Turbulent ging es 2014 weiter: ein neuer Vorstand wurde gewählt, und das Land stellte die Förderung für das Zentrum ein. Die neuen Mittel kommen jetzt aus dem europäischen Sozialfond - für ein Jahr. Aber das sei immer so, versicherte Birgit Jacobsen. Die Förderung von Einrichtungen wie dem Umweltzentrum sei immer auf ein Jahr begrenzt, und dann müsse man sich neu bewerben.

Doch die Änderung der Fördermittel nahmen die Mitarbeiter in Ronney als Chance. Zahlreiche neue Projekte wurden erdacht, geplant und sogar auch schon zu Teilen umgesetzt. "Ein gutes Beispiel war die Ferienfreizeit, die als Zirkusprojekt gestaltet wurde", weiß Jeanette Markmann, Umweltbildnerin in Ronney. Auch wenn dieses Angebot mit 18 Kindern gut besucht war, könnten es natürlich mehr sein. "Aber gerade neue Projekte müssen sich erst herumsprechen und anlaufen", sagt sie. Deshalb sei man auch gespannt, wie die neu geplanten Gesundheits- und Werkstattabende ankommen werden, die im neuen Jahr starten. "Wir wollen hier eine neue Zielgruppe ansprechen. Leute, die nicht unter der Woche können und wo es auch am Wochenende zeitlich schlecht aussieht", erklärt Birgit Jacobsen. Immer an einem Freitagabend soll es dann um ein Thema gehen. Bereits feste Themen sind "Die homöopathische Notfallapotheke", "Schüssler Salze", "Anwendungen von Weizen- und Gerstensaft", "Homöopathische Mittel für Tiere", aber auch töpfern, spinnen oder bauen mit Naturmaterialien.

Auch für das jüngere Publikum soll es neue Ansätze geben: Im Zerbster Gymnasium wurden zwei Arbeitsgemeinschaften übernommen. Unter dem Motto "Ich kann was" sollen Kinder dort unter anderem Anbau, Pflege, Ernte und Weiterverarbeitung von Pflanzen wie Kartoffeln kennenlernen. "Unser Ziel hierbei ist es, ein Kochbuch, das von den Kindern kommt, zu gestalten", erklärt Birgit Jacobsen.

Auch neu wird eine neue Art der Ferienfreizeit sein. Statt einer Woche mit Übernachtungen, will das Umweltzentrum hier Tagesangebote einführen. "Viele Kinder schreckt noch das Übernachten woanders ab. Das fällt damit weg", erklärt die Schatzmeisterin den Hintergrund. Jeden Tag soll dann etwas anderes stattfinden. An einem Tag soll die Elbaue erkundet, an anderen gefilzt oder gesponnen werden.

Aber natürlich wird es auch die Dauerbrenner weiter geben, wie die Naturschutzwochenenden, die Musikwochenenden, Back- und Kräuterseminare, Geo-Caching, Naturkosmetik, Letterboxing oder Papier schöpfen und filzen.

Außenwirkung soll verbessert werden

Dass an Bewährtem festgehalten werden sollte, zeigen die Besucherzahlen dieses Jahres: 2300 Menschen besuchten das Umweltzentrum Ronney. "Wir konnten beobachten, dass vor allem das private Interesse größer geworden ist. Gruppen buchen hier privat Seminare und Übernachtungen in Sachen Umweltbildung. Das ist toll. Noch etwas mehr Zuspruch würden wir uns aber von den Zerbster Schulen wünschen. Aber wir arbeiten auch im nächsten Jahr verstärkt an unserer Öffentlichkeitsarbeit und Außenwirkung, vielleicht erreichen wir sie damit", schätzt Birgit Jacobsen die Zahl ein.

Ein erster Schritt in Sachen Außenwirkung auffrischen wurde bereits getan: die Internetseite des Umweltzentrums hat ein neues Design.