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Binnen fünf Jahren haben die Mitglieder Veranstaltungen etabliert und den Lümmel zur Marke des Stadtteils gemacht Der Heimatverein lässt es in Lemsdorf lümmeln

Von Marco Papritz 17.04.2013, 03:19

Fünf Jahre Heimatverein Lemsdorf. Dieses Jubiläum nahmen die Mitglieder zum Anlass, gemeinsam mit Unterstützern und Ehrengästen im Ramada-Hotel zu feiern. Die Volksstimme blickt auf die Historie des Vereins zurück, die zwar recht überschaubar, aber mit allerhand Ideen und Aktionen gespickt ist.

Lemsdorf l Wer über Lemsdorf spricht, kommt am Heimatverein nicht vorbei. Anlass der Gründung im Jahr 2008 war seinerzeit der 100. Jahrestag der Eingemeindung des ehemaligen Bauerndorfes zur Stadt Magdeburg, der im Jahr 2010 mit einem Volksfest gefeiert werden sollte. Was zunächst mit einer Arbeitsgruppe zur Aufarbeitung der Lemsdorfer Chronik und mit den Planungen für die Feierlichkeiten begann, sollte schnell zu einem Selbstläufer werden. Angetan von der Idee, dem Stadtteil ein positives Image zu verpassen, wie Vereinssprecher Jens Hitzeroth sagt, kommt die Marketingmaschinerie der Marke Lemsdorf schnell ins Rollen. "Die Lemsdorfer sollten wieder miteinander ins Gespräch kommen. Dies klappt am besten beim gemeinsamen Feiern", so Hitzeroth.

Und dass sie feiern können, stellen sie schnell unter Beweis. Zum Ausklang des Jahres 2010 wird erstmals zum Adventszauber an die Lemsdorfer Sankt-Sebastian-Kirche geladen. Gemeinsam auf das Weihnachtsfest einstimmen - das kommt an. Genauso wie der Lümmel, der wohl größte Coup des Heimatvereins. Die Legende besagt, dass das Rezept für die Rostbratwurst auf das Jahr 1924 zurückgeht und über Jahre verborgen auf dem Dachboden von Familie Völcke schlummerte, ehe es Christian Völcke entdeckte. Tage des Grübelns brachten schließlich den "Lümmel" als Namen hervor, von dem pro Jahr etwa 20 Tonnen von Hersteller "Delikata" verkauft werden. Lümmel ist Lemsdorf. Und Lemsdorf isst Lümmel. Mit Lümmeltunke (Senf) und Lümmelkruste zum Lümmelbräu (Bier) oder Glümmel (Glühwein). Den Erweiterungen sind keine Grenzen gesetzt. Erhältlich ist die ganze Bandbreite an Lümmel zum Beispiel während der Lümmel-Gaudi, wie das Oktoberfest genannt wird, das auf dem Parkplatzgelände des Berufsbildungszentrums der Handwerkskammer an der Harzburger Straße seit dem Jahr 2011 ausgetragen wird. Mittlerweile ist die Veranstaltung des Heimatvereins ein Selbstläufer, für deren dritte Ausgabe vom 11. bis 13. Oktober "im Wesentlichen für die ersten beiden Tage nur noch Restkarten verfügbar sind", so Hitzeroth. Voranmeldungen anderer Art liegen ebenfalls schon vor. Am 14. September rührt der Heimatverein bei Völckes Hoffest buchstäblich mit, wenn Lemsdorfs beste Möhrensuppe gesucht wird.

Erfolg dank der Mitglieder

"Den Heimatverein Lemsdorf zeichnet aus, dass die Mitglieder aus verschiedenen Bereichen kommen. Ob aus der Gastronomie wie Maik Bühring und Mario Hellwig, Familie Völcke, Unternehmer wie Detlef Beymann, Leiter von Einrichtungen wie unsere Vorsitzende Astrid Pierau und Cornelia Dag und Journalist Jens-Uwe Jahns - jeder bringt sich mit seinen Ideen und seinem Wissen ein, um die verschiedenen Projekte voranzutreiben", sagt Jens Hitzeroth über die derzeit 25 Mitglieder. Ohne die Unterstützung beispielsweise von Burghard Grupe, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, sei die Arbeit des Heimatvereins nicht möglich.

Auch künftig soll es nicht langweilig werden in Lemsdorf, kündigte der Verein an. "Wir haben noch jede Menge Ideen, die umgesetzt werden sollen. Eines ist uns dabei wichtig: Wir möchten uns nicht wiederholen, sondern Neues ausprobieren", sagt Jens Hitzeroth schmunzelnd.

Über die Aktionen des Heimatvereins Lemsdorf informiert eine Internetseite:

www.lemsdorf.de