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Großeinsatz am Mittwochabend auf dem Werder umstritten Messebetreiber widerspricht Polizeidarstellung

Von Peter Ließmann 19.04.2013, 03:10

Magdeburg-Werder. Verwirrung gab es am Mittwochabend auf dem Werder wegen eines größeren Polizeieinsatzes rund um den Messeplatz, an dem auch ein Hubschrauber beteiligt war.

Wie die Polizei am Donnerstag per Pressemitteilung berichtete, ging bei ihr am Mittwochabend gegen 18.40 Uhr ein Notruf ein. Der Anrufer meldete, dass es in unmittelbarer Nähe der Frühjahrsmesse eine Messerstecherei zwischen zwei größeren Gruppen geben solle.

"Das Lage- und Führungszentrum schickte sofort nach dieser ernst zu nehmenden Schilderung alle verfügbaren Funkwagen und den gerade aus einem anderen Einsatz zurückgekehrten Polizeihubschrauber in Richtung Strombrücke und Kleiner Stadtmarsch", so Polizeisprecher Andreas von Koß. Beim Eintreffen der Polizei entfernten sich mehrere Personen in verschiedene Richtungen, Verletzte gab es nicht.

In der Nähe des Messeplatzes wurden dann sechs Personen von der Polizei ermittelt, die im Zusammenhang mit einer möglichen Bedrohung stehen könnten, so von Koß. Die Personen sagten aus, dass es keine Bedrohung oder eine Auseinandersetzung dort gegeben habe. Bei der Absuche des Geländes wurde noch ein Messer gefunden, das jetzt daraufhin untersucht werde, ob es einem der Männer gehören könnte.

Der "Verein Selbstständiger Gewerbetreibender Markt Messereisender Magdeburg" widerspricht in Teilen der Darstellung der Polizei und hält den Einsatz vom Mittwochabend für überzogen. "Auf dem Messeplatz hat es keine Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen von Männern gegeben", sagte Ralf Hedt, Vorsitzender des Vereins, der die Frühjahrsmesse ausrichtet. Man habe auf dem Messeplatz einen eigenen Sicherheitsdienst, und dieser habe keine Auseinandersetzung festgestellt. "Sonst wäre der Sicherheitsdienst sofort dazwischengegangen."

Auch in unmittelbarer Nähe des Messeplatz-Geländes habe es keine solche Auseinandersetzung gegeben, so Hedt. "Was im Stadtpark vielleicht passiert ist, dazu können wir natürlich nichts sagen." Es sei durch die Polizeimeldung und die nachfolgende Berichterstattung der Anschein erweckt worden, dass die Frühjahrsmesse ein gefährlicher Ort sei. Das sei nicht so und dagegen verwahre man sich ausdrücklich, erklärte der Vereinsvorsitzende dazu.

Die Polizei ermittele trotz dürftiger Informationen zu dem Vorfall allerdings weiter, so Polizeisprecher von Koß. Es bestehe weiterhin der Verdacht einer Bedrohung.

Wer Hinweise zu den Geschehnissen am 17. April zwischen 18.30 Uhr und 18.45 Uhr im Bereich Strombrücke/ Kleiner Stadtmarsch geben könne, werde gebeten, sich bei der Polizei unter der Telefonnummer (0391)5462196 zu melden.