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Immobilienvermarkter Aengevelt sieht auch für 2014 einen Aufschwung in der Elbestadt Magdeburg bringt mehr Rendite als München

Ein ausdrückliches Lob erntet die Stadtverwaltung für ihre
Ansiedlungspolitik von Aengevelt. Aufgrund eines Aufschwungs sagt der
Immobiliendienstleister eine steigende Nachfrage sowohl für Gewerbe- als
auch für Wohnflächen vorher.

Von Martin Rieß 11.01.2014, 02:20

Magdeburg. Oberzentren wie Magdeburg laufen den großen Metropolen in Deutschland in Sachen Rendite den Rang ab: Wer als Anleger viel Geld für seine Investition einstreichen wollte, setzte in der Vergangenheit auf die sieben großen deutschen Zentren des Landes - auf Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart, auch "Big Seven" genannt.

Angesichts der dort teils drastisch gestiegenen Immobilienpreise seien aber oft nur noch Renditen von weniger als fünf Prozent zu erzielen. Für Magdeburg hingegen hat der auch in der Landeshauptstadt mit einer Niederlassung vertretene Immobiliendienstleister Einstiegsrenditen für Geschäfts- und Bürohäuser in der City zwischen 7,7 und 9,0 Prozent ermittelt. Und auch gepflegte Mietwohnhäuser und Wohnanlagen seien in Magdeburg weiterhin sehr begehrt.

Dabei seien die Anfangsrenditen - das Verhältnis der anfänglichen Mieteinnahmen zum investierten Kapital - für die besten Lagen nicht allein höher als in den Metropolen, sondern auch höher als in Städten wie Dresden oder Leipzig.

Und was bringt das neue Jahr? "Die 2014 wieder anziehende Konjunktur bietet Magdeburg Perspektiven, die die Nachfrage auf den Immobilienmärkten steigern dürften", prognostiziert Annett Lorenz-Kürbis, Niederlassungsleiterin Aengevelt Immobilien Magdeburg.

Zugute käme der Elbestadt dabei ein recht hoher Industriebesatz "mit Exportdynamik in Kombination mit der hervorragenden Hochschul- und Wissenschaftslandschaft". Und mit dem Ansteigen der Einwohnerzahl - zwischen 2004 und 2013 wuchs die Bevölkerung um rund 2,9 Prozent - nehme auch die Zahl der Privathaushalte zu. Ein Trend, der sich in der bereits mehrfach zitierten besten Platzierung einer Stadt in Sachen Dynamik im Vergleich der Wirtschaftswoche Ende 2012 dokumentiert hat.

Der positive Trend werde sich 2014 fortsetzen, obwohl die Konjunktur zwischenzeitlich eine eher moderate Entwicklung an den Tag gelegt habe, geben sich die Immobilenexperten optimistisch. Ausschlaggebend für Zuzug und Aufschwung sei auch das Angebot an Ausbildungs- und Studienplätzen.

Eine Explosion der Kosten für die Nutzer der Immobilien hat es trotz der magdeburgischen Attraktivität bislang nicht gegeben. "Spitzenmiete und mittlere Miete entwickeln sich seit Jahren ausgesprochen stabil", konstatiert Annett Lorenz-Kürbis. Ein Resultat dessen, dass es in der Stadt ausreichend freie Flächen gibt.

Allerdings sei zu erkennen, dass sich der "Sockel des marktfähigen Büroflächenleerstandes seit 2004" kontinuierlich abbaue. Dabei handelt es sich um jene leerstehenden Büros, die anhand verschiedener Merkmale - Lage, Zustand und Dauer des Leerstands - für mögliche Mieter als attraktiv eingeschätzt werden.

Dass dieser Puffer an Räumen, die kurzfristig gemietet werden, auch 2014 weiter abnehmen werde, belege die Robustheit des Magdeburger Büromarktes, so Aengevelt. Für Stabilität in Magdeburg sorge nicht zuletzt, dass hier die Marktzyklen lediglich moderat auf Mieten und Renditen einwirken.

Bei allem Optimismus mochte sich auch in den vergangenen Monaten indes kein Akteur auf dem Immobilienmarkt der Landeshauptstadt zu einer verbindlichen Aussage hinreißen, ob denn die hoch gelobte Attraktivität des Magdeburger Marktes endlich dazu führt, dass ein zentrales Ärgernis der Innenstadt eine Investition erfährt - die Rede ist vom Blauen Bock, der seit Jahren vor sich hinrottet.