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Sportplatz und Flutlichtanlage des SV Beyendorf sollen saniert werden Die Stadt zeigt dem Maulwurf die Rote Karte

Aufatmen beim SV Beyendorf: 250 000 Euro stellt die Stadt zur Verfügung,
um das Trainingsgelände an der Straße Zum Anker zu sanieren. Tierische
Besucher beeinträchtigen seit Jahren den Trainings- und Spielbetrieb.

Von Marco Papritz 21.03.2014, 02:17

Magdeburg l "Wenn das wirklich so kommt, ist unser Verein gerettet", reagiert Eberhard Piehler, Vorsitzender des Sportvereins (SV) Beyendorf, auf die frohe Kunde aus dem Rathaus. In einer Beratungsrunde des Bürgermeisters ist sich darauf verständigt worden, den Rasenplatz sowie das Flutlicht zu sanieren. 250 000 Euro werden für die Finanzierung des Vorhabens, das sofort nach erfolgter Ausschreibung beginnen soll, eingeplant.

Seit Jahren beeinträchtigt ein Maulwurf- und Wühlmausproblem den Trainings- und Spielbetrieb auf dem Sportplatz (Volksstimme berichtete). Erdhügel übersäen das Gelände, Ausbesserungen per Hand sind stets notwendig, wenn am Nachmittag Trainingseinheiten anstehen. "Es ist schon fast zu einem Wettstreit zwischen Mensch und Tier geworden. Wenn wir den Platz ausbessern, sind die Hügel am nächsten Tag an anderer Stelle wieder da", so Piehler. Besonders gravierend seien die Folgeschäden des scheinbar ungleichen Duells, so Jugendleiter Ingo Löhr: "Die Maulwurfshügel haben ihre Spuren hinterlassen. Auf dem Rasen haben sich Löcher gebildet, von denen eine Verletzungsgefahr für unsere Spieler ausgeht." Die Nachwuchsmannschaften wollte man dieser Gefahr nicht mehr länger aussetzen. 108 Mitglieder sind beim SV Beyendorf aktiv, 58 von ihnen in der Abteilung Fußball. Bis in die 1970er Jahre ist auf dem Gelände noch Feldhandball gespielt worden. Nun dominiert Fußball in verschiedenen Altersklassen. "Wir versammeln Spieler, die aus den umliegenden Stadtteilen und benachbarten Dörfern zu uns kommen. Unsere Jugendarbeit funktioniert sehr gut", verweist der Vereinsvorsitzende.

Krisensitzungen wurden einberufen, die Stadt um Hilfe beim tierischen Problem gebeten. "Wir standen kurz davor, den Platz aufzugeben", so Ingo Löhr. Denn Maßnahmen wie der Einbau einer vertikalen Maulwurfs- und Scher- maussperre blieben erfolglos beziehungsweise die tierischen Untermieter hartnäckig. "Eigentlich könnte man darüber lachen, wenn es nicht so ernst wäre. Wir sehen den Verein in seiner Existenz bedroht", so Eberhard Piehler. Doch nun sei man erleichtert, dass sich schon bald etwas tun wird. Und: "Die Freude ist groß, vielleicht schon zum Beginn der neuen Saison auf einen tollen Rasenplatz auflaufen zu können."