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Niedrigwaser Amt holt acht Tonnen Schrott aus Elbe

Das Wasser- und Schifffahrtsamt hat aus der Elbe 8 Tonnen Schrott gefischt. Der Streit über die Zuständigkeit hält derweil an.

24.08.2015, 21:01

Magdeburg l Bauzäune, alte Fahrräder, Einkaufswagen - das Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg hat aus der Elbe am Pegelhäuschen an der Strombrücke acht Tonnen Schrott aus dem Wasser gezogen. Das sei mehr gewesen, als man vermutet habe, sagte WSA-Leiter Friedrich Koop der Volksstimme.

Bei dem extremen Niedrigwasser in den vergangenen Wochen hatte die Elbe auch allerhand Müll preisgegeben. Obwohl es zahlreiche Beschwerden von Spaziergängern, Anwohnern und Touristen gab, fühlte sich für die Beseitigung niemand zuständig.

"Ausnahmen bestätigen die Regel", begründete Koop die Müllsammelaktion in Höhe des Pegelhäuschens. Denn genau dort befand sich bis vor zwei Jahren eine WSA-Baustelle. Damals wurden immer wieder Bauzäune ins Wasser geschmissen. Nun habe man einfach das Niedrigwasser genutzt und die Zäune aus dem Wasser geholt, sagt Koop. Dabei habe man gleich noch Einkaufswagen und alte Fahrräder mit entfernt. So kam das Amt insgesamt auf acht Tonnen Schrott. "Wir haben aber nicht die Kapazitäten, den Müll überall in Ufernähe zu beseitigen", erklärt Koop. Das Wasser- und Schifffahrtsamt kontrolliere regelmäßig mit Peilungen die Fahrrinne. Für die Uferbereiche glaubt sich das Amt nicht zuständig.

Das sieht man bei der Stadt ganz anders. Da der Bund und damit das Wasser- und Schifffahrtsamt für die Elbe zuständig ist, sieht man bei Koop und seinen Leuten auch die Verantwortung für sämtliche Putz- und Aufräumaktionen. Notfalls, hieß es in der vergangenen Woche, werde man so etwas per Ordnungsverfügung durchsetzen. Das wiederum trifft beim Schifffahrtsamt auf taube Ohren. "Gegen so eine Ordnungsverfügung würden wir auch klagen", sagte Koop. Nun findet ein Krisengespräch am 7. September statt. Das WSA wird wohl mit Vertretern der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt kommen. "Die Landeshauptstadt ist vertreten mit Umweltamt, Ordnungsamt und dem Städtischen Abfallwirtschaftsbetrieb", sagt Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra auf Nachfrage. Während die Ämter noch über Zuständigkeiten diskutieren, hat sich das Schrott-Problem vorerst auf natürliche Weise gelöst. Bei Redaktionsschluss lag der Elbpegel Strombrücke bei 110 Zentimetern und damit vielerorts über der Müll-Grenze. Allerdings soll der Pegel in dieser Woche wieder erheblich fallen.