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Straßenlärm nervt jeden zweiten Deutschen "An Lärm kann man sich nicht gewöhnen"

Von Petra Buch 11.02.2014, 01:17

Dessau-Roßlau (dpa) l Autohupen, heulende Motoren, Staubsauger, Rasenmäher und dröhnende Stereoanlagen - der alltägliche Lärm um uns herum stelle ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar, warnt das Umweltbundesamt (UBA). Es hat deshalb einen besseren Schutz vor Lärm im Alltag gefordert. Es sei ein Irrglaube, man könne sich an Lärm gewöhnen. Der Körper reagiere auf jeden Fall, sagte UBA-Lärmexperte Thomas Myck: "Unsere Ohren schlafen niemals, sonst würden wir morgens den Wecker nicht hören."

Studien hätten ergeben, dass durch Lärm der Blutdruck steigt und der Körper mehr Stresshormone ausschüttet. Auf Dauer könne dies zu schweren Herz-Kreislauf Erkrankungen führen. Staatlicher Lärmschutz reiche daher nicht aus. Mehr Eigenverantwortung sei nötig, um Lärm zu vermeiden.

So seien zwar Autos beispielsweise im Laufe der Jahre leiser, dafür aber auch mehr auf den Straßen geworden. Gegen Lärm könne man sich zudem schlichtweg nicht wehren, etwa wenn gebaut werde, Geräusche seien im Alltag immer da.

"Und weil das so ist, sollte sich jeder immer und immer wieder kritisch hinterfragen, ob er zum Beispiel jede Strecke mit dem Auto fahren muss", sagte Myck. Umweltfreundlicher und für die Gesundheit besser sei es ohnehin, öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad zu nutzen oder auch zu laufen. Laut regelmäßiger Studien des Umweltbundesamtes fühlen sich mehr als die Hälfte der Deutschen durch Lärm belästigt. An erster Stelle stehe der Straßenverkehr im Wohnumfeld. 42 Prozent der Befragten gehen aber auch die Geräusche von Nachbarn gegen den Strich. Ein Problem seien Laubbläser, die auch von Dienstleistern eingesetzt werden, um Straßen zu reinigen. "Von Laubbläsern raten wir grundsätzlich ab", sagte der Experte des Umweltbundesamtes. Diese motorbetriebenen Geräte seien nicht nur laut, sondern schaden auch Flora und Fauna, weil damit auch kleine Tierchen aufgesogen werden. "Eine Harke oder ein Besen sind allemal besser."

Grundsätzlich gelte es, wenigstens die Vorschriften einzuhalten, zu welchen Zeiten diese und andere Geräte eingesetzt werden dürfen.