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Ausstellung zeigt Grabungsfunde Alte Staatsbank ab 2018 Museum

Bis 2018 soll in der ehemaligen Reichs- und späteren Staatsbank das Dommuseum entstehen. In der einstigen Schalterhalle werden vor allem Grabungsfunde aus mehrjähriger Forschungsarbeit im Magdeburger Dom und in dessen Umfeld dauerhaft präsentiert.

Von Grit Warnat 16.01.2015, 01:59

Magdeburg l Das gemauerte Grab aus der ottonischen Pfalz, einst aus vier Metern Tiefe gehoben, stolze vier Tonnen schwer, hat seinen Platz im Kaiser-Otto-Saal des Kulturhistorischen Museums. Zukünftig soll es als Exponat im Dommuseum gezeigt werden. Auch kostbare Textilien aus dem Sarg der Königin Editha, fragmentiert erhalten, und Grabbeigaben bedeutender Erzbischöfe aus dem Mittelalter werden zu den Ausstellungsstücken gehören. Das kündigte Gabriele Köster, Direktorin des Kulturhistorischen Museums, gestern an. Das Dommuseum soll Außenstelle ihres Hauses werden und das Projekt inhaltlich betreuen. Träger des Museums ist die Stadt Magdeburg.

Die Textilien aus Edithas Sarg sind nach Auskunft von Alfred Reichenberger, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt, bereits restauriert. Sämtliche Restaurierungsarbeiten, die vor allem im textilen Bereich sehr zeitaufwändig und teuer seien, sollen 2017 beendet sein. 2018 steht als Eröffnungstermin für das Museum. Es soll Bestandteil der Bewerbung Magdeburgs zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 sein. 2019 muss dafür die Bewerbung stehen.

Ideenwettbewerb für Ausstellung ausgelobt

Das zukünftige Themenmuseum soll die kirchlichen Großbauten auf dem Domplatz im 10. Jahrhundert, Kaiser Otto den Großen und Königin Editha sowie ihre Grablegen und die Bedeutung des Erzbistums Magdeburg im Heiligen Römischen Reich bis zum Ende des Mittelalters beleuchten. Alles ist noch in Planung.

Eine erste Projektskizze wurde gestern von Philip N. Peterson der Öffentlichkeit präsentiert, der das Architektenbüro Holzer Kobler vertrat. Das Büro mit Sitz in Zürich und Berlin, das in Sachsen-Anhalt unter anderem für die Architektur und die Dauerpräsentation der "Arche Nebra" verantwortlich zeichnete, wurde in einem Ideenwettbewerb aus sechs Ausstellungsarchitekten ausgewählt. "Wir sind noch ganz am Anfang", sagte Peterson. Fest steht: 2000 Quadratmeter sollen museal genutzt und gestaltet werden. Der Haupteingang zum zukünftigen Museum ist an der Nordseite geplant - wer aus dem Dom kommt, soll einen möglichst kurzen Weg zum Museum haben. 200000 Besucher kommen jährlich in den ersten gotischen Bau auf deutschem Boden.

Erste Ideen für ein Dommuseum gab es bereits 2009, dann folgte ein jahrelanges Ringen um die denkmalgeschützte Immobilie. Im Sommer 2013 hatte letztlich die Stadt das Gebäude gekauft. Heute ist die Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg Eigentümerin der Immobilie, sie will mit ihrem Hauptsitz und somit 80 bis 90 Mitarbeitern dort einziehen und die Museumsräumlichkeiten vermieten.

Das Dommuseum ist ein Kooperationsprojekt der Stadt Magdeburg, des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie sowie der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt. Die Ausstellung soll über die Kloster Bergesche Stiftung mitfinanziert werden.

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