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Vermisstenfälle Elias und Inga Polizei sucht nun schon zwei Kinder

Seit zwei Tagen ist der sechsjährige Elias aus Potsdam verschwunden. Der Fall weist Ähnlichkeiten zu dem der vermissten Inga aus Schönebeck auf. Die Polizei sieht bislang jedoch keinen Zusammenhang.

11.07.2015, 01:04

Potsdam/Magdeburg (dpa/mf) l Vom vermissten sechsjährigen Elias aus Potsdam hat auch am Freitag jede Spur gefehlt. Seit dem späten Mittwochnachmittag ist der Junge verschwunden. Auch zwei Tage danach suchten Polizisten nach dem Kind, zudem waren erneut Spürhunde im Einsatz, wie eine Polizeisprecherin sagte. Bisher gingen mehr als 60 telefonische Hinweise ein. Sie würden alle überprüft. "Es gibt immer noch keine heiße Spur", so die Sprecherin. Elias war nach Angaben seiner Mutter von einem Spielplatz im Stadtteil Schlaatz verschwunden.

Die Polizei war auch in Schulen der Umgebung, um Schüler und Lehrer zu befragen. Elias ist Erstklässler. Die Wasserschutzpolizei sei noch einmal bis zu dem Bereich unterwegs gewesen, wo die Nuthe in die Havel fließt. Zudem hatte die Polizei Kontakt zum Filmpark Babelsberg aufgenommen, um herauszufinden, ob der Junge sich möglicherweise dort aufhält. Auch freiwillige Helfer beteiligen sich bei der Suche.

Gibt es einen Zusammenhang zum rätselhaften Verschwinden der fünfjährigen Inga Gehricke aus Schönebeck vor zwei Monaten? Das verneint Polizeisprecher Frank Küssner von der Polizeidirektion Nord ausdrücklich. Ob die Suche mit den speziell für alte Spuren ausgebildeten Spürhunden in der nächsten Woche fortgesetzt werde, sei noch unklar. Die sieben Vierbeiner waren am Mittwoch von Haldensleben über die Autobahnen 2, 9, 14 und 4 bis kurz vor Dresden gelaufen bzw. gefahren worden. Ob es sich überhaupt um eine Spur handelte, blieb unklar.

Inga verschwand am 2. Mai gegen 18.30 Uhr von einem Spielplatz in Wilhelmshof, einem Ortsteil von Stendal, als sie mit anderen Kindern Feuerholz sammeln wollte. Mit mehr als 1000 Polizisten und Helfern von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk wurden danach 3500 Hektar Wald durchkämmt.

Dazu waren auch Hubschrauber und 60 Spezialhunde im Einsatz. Die Einsatzkräfte prüften Hänge, Gräben und pumpten Teiche aus. Auch eine Scheune wurde komplett geleert. Erst fünf Tage nach dem Verschwinden sprach die Polizei erstmals offiziell davon, dass ein Verbrechen immer wahrscheinlicher wird. Die Polizeidirektion Nord in Magdeburg lobte 25000 Euro aus. Inga wurde mit mehr als tausend Plakaten im gesamten Bundesgebiet gesucht. Unter den inzwischen mehr als 1000 Hinweisen war bisher keine heiße Spur dabei.

Trotz der Fälle sei es für die Entwicklung von Kindern wichtig, draußen zu spielen, sagte Axel R. Langner vom Bundesverband der Erzieher der Volksstimme. Schutz könne ein Netz aufmerksamer Nachbarn geben, das schrecke Täter ab.