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Fremde Frauen und andere eheliche Vorteile

Von F.-René Braune 30.12.2011, 04:22

Magdeburg l Kaum etwas ist besser geeignet, eigene Standpunkte und Ansichten zu hinterfragen, als repräsentative Umfragen. Das Magazin "Reader\'s Digest" hat herausfinden lassen, dass 71 Prozent der Deutschen die Ehe noch immer für zeitgemäß halten. Schön zu wissen, dass man nicht allein ist. Allerdings sehen nur 86 Prozent im "Ja"-Wort einen Liebesbeweis. Da fragt man sich schon, was die fehlenden 14 Prozent vor den Altar respektive Standesbeamten treibt - ungewollte Schwangerschaften, das Geld der oder des anderen, vielleicht die Eltern, die ihre Kinder endlich aus dem Haus haben wollen? Mysteriös.

Verständlich ist nun wieder, dass 46 Prozent Untreue für die größte Gefahr in einer ehelichen Beziehung halten. Denn Besitzstreben ist dem menschlichen Wesen immanent. Im Durchschnitt betrachtet teilt er nur ungern. Allerdings sind 46 von 100 weniger als die Hälfte. Streng genommen hat die Mehrheit also kein Problem mit Nebenbuhlern oder -buhlerinnen. Was die alles umfassende Frage nach dem "Warum" aufwirft. Steckt dahinter Toleranz, das Bemühen um eine eigene Hintertür oder sich im Laufe der Ehejahre anbahnende Lustlosigkeit?

Man weiß es nicht - und genau hier werden die Schwächen von Umfragen deutlich: Die Brocken, die sie uns hinwerfen, wecken den Appetit nach mehr. Man möchte einfach genauer wissen, was die anderen so treiben und warum sie\'s tun. Beispielsweise die 30 Prozent, für die Entfremdung in einer Ehe das größte Problem darstellt. Wie kann man sich eigentlich von jemandem entfremden, den man - im Normalfall - fast täglich sieht und neben dem man - im Idealfall - allnächtlich schläft? Vor allem aber: Wie muss man sich diese Entfremdung vorstellen? Wird man irgendwann wach, blickt die Frau in seinem Bett an, um dann zu fragen: "Und wer sind Sie?"

Aber Spaß beiseite, ganz so einfach ist es mit der Entfremdung natürlich nicht. Das sind schon relativ komplizierte psychologische Prozesse, die oft von Blumen- und Komplimentlosigkeit begleitet werden. Allerdings gibt es ein relativ einfaches Mittel, dem Ganzen vorzubeugen. Denn mit zwei Worten sind Ehepartner immer gut beraten: "Ja, Schatz" ...