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Andere Länder – Andere Sitten Lieblingswort Eichhörnchenschwanz

Von Jessica Hanack *) 17.06.2013, 08:16

Magdeburg. Jährlich kommen mehr als 100 ausländische Studenten an die Hochschule Magdeburg-Stendal. Einer von ihnen ist Steven Lavigne aus Rennes in Frankreich. Der 20-Jährige studiert hier seit Oktober 2012 Internationale Fachkommunikation. Warum Magdeburg für Erasmus-Studenten ideal ist, er keine deutschen Einkaufszentren mag und was es mit dem Eichhörnchenschwanz auf sich hat, hat er uns im Interview erzählt.

Was hat dich an Deutschland am meisten überrascht?
Vor allem am Anfang die Beziehung zwischen Studenten und Lehrern. Das ist so eine offene Beziehung hier, ganz anders als in Frankreich. Die Professoren essen hier mit in der Mensa, in Frankreich würde es das nicht geben. Da kennen sie nach zwei Jahren unsere Namen noch nicht, obwohl wir nur 20 sind, hier schon.

Was fehlt dir aus deiner Heimat am meisten?
Das Essen. Besonders Bäckereien sind hier ganz anders als in Frankreich; es riecht nicht so gut wenn man vorbei geht. Aus Frankreich bin ich nur Weißbrot gewohnt. Hier gibt es viele Sorten, aber die sind nicht so gut wie in Frankreich. Aber hier gibt es guten Wein.

Was ist für dich der größte Unterschied zwischen Deutschland und Frankreich?
Die Deutschen sind viel umweltfreundlicher. In Frankreich gibt es zum Beispiel kein Pfandsystem. Hier kaufen die Leute Bio- oder Fair-Trade-Produkte, egal wie teuer sie sind, Franzosen würden das nicht machen. In Frankreich liegen überall auf den Straßen Verpackungen und Müll, hier ist fast alles sauber.

Was gefällt dir an Deutschland und Magdeburg am meisten?
Als Erasmus-Student gefällt mir, dass man überall schnell hinreisen kann. Ich war schon in Leipzig, Potsdam, Polen, Hamburg Hannover, Berlin und habe noch weitere Reisen geplant. Es gibt so Vieles, was nah an Magdeburg ist. Ich bin hier, um mein Deutsch zu verbessern und zu reisen, daher bin sehr froh, dass das hier möglich ist. Außerdem wird viel von der Hochschule für ausländische Studenten angeboten, das finde ich auch super.

Und was gefällt dir am wenigsten?
Die Einkaufszentren, die sind so anders organisiert als in Frankreich. Ich habe zu viel Zeit hier verbracht mit dem Suchen nach Produkten. Und wir essen viel Rindfleisch und vor allem frischen Fisch, den findet man hier kaum. Bei uns gibt es überall einen Extra-Fischstand, auch in kleinen Läden. Das fehlt hier.

Hast du ein deutsches Lieblingswort?
Eichhörchenschwanz. Das ist so schwer zu sagen.

Was würdest du deinen Freunden vor einem Besuch in Deutschland empfehlen?
Den Schwarzwald zu besuchen und natürlich Berlin auf jeden Fall. Und ein Fahrrad zu kaufen. Hier fahren alle mit Fahrrad.

Was machst du nach deinem Aufenthalt in Deutschland?
Nach dem Semester bin ich mit dem Bachelor fertig, danach muss ich noch zwei Jahre meine Master in Internationale Logistik in Nantes machen. Danach möchte ich als Assistant Trilingue (Dreisprachiger Assistent) arbeiten. Dabei kümmert man sich um den Import und Export von Produkten in Großunternehmen.

*) Jessica Hanack studiert an der Hochschule Magdeburg-Stendal Journalistik/Medienmanagement