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  5. Sehnsucht nach Normalität - Pflegeheim gewinnt Kampf gegen Flutschäden

Erdgeschossbereich ist ein halbes Jahr nach dem Hochwasser wieder komplett nutzbar Sehnsucht nach Normalität - Pflegeheim gewinnt Kampf gegen Flutschäden

Das Hochwasser im Juni ist im Pflegeheim "An der Elbe" noch immer
präsent: Der Erdgeschossbereich mit Wohnungen und Küche konnte seit der
Flut nicht genutzt werden. In dieser Woche macht das Haus an der
Bleckenburgstraße einen großen Schritt in Richtung Normalität.

Von Marco Papritz 10.12.2013, 02:13

Buckau l Mit der Flut Anfang Juni kam der Ausnahmezustand: Die Bleckenburgstraße gehörte zum Überschwemmungsgebiet, das Pflegeheim "An der Elbe" fand sich mitten im Hochwasser wieder. Der Elbpegel hat sich zwar zurückgezogen, geblieben sind die Schäden, die für Sorgenfalten beim Team um Leiterin Veronika Kröcher sorgten: "Das Wasser stand bis zum Fenstersims. Der Putz musste von den Wänden und der Belag vom Boden entfernt werden."

In der Cafeteria und dem Heimleiterzimmer hob sich der Estrich, Heizungskörper mussten abgenommen und alle Möbelstücke entsorgt werden. Elektrische Geräte erwiesen sich als irreparabel, die Küchentechnik blieb seitdem aus. "Sechs Bewohner konnten ihre Wohnungen im Erdgeschoss nicht nutzen und mussten in obere Etagen verlegt werden", so Veronika Kröcher.

Glück im Unglück für das Haus: Der Versicherer leitete umgehend die Regulierung der Schäden ein, so dass schon bald mit der Instandsetzung begonnen werden konnte. Während die Bewohner nach dem Hochwasser wieder zurück in ihr Domizil ziehen konnten, liefen die Arbeiten an. Vorsorglich ist dabei beispielsweise Aquapanel verwendet worden, um die Einrichtung besser zu schützen.

"Trockenwände fingen nach dem Hochwasser an zu schimmeln und mussten entfernt werden", weist Veronika Kröcher hin. Die Zeit der Provisorien endet in diesen Tagen, die Baumaßnahmen sind abgeschlossen und Räume wieder eingerichtet. "Endlich kehrt wieder Normalität ein. Die Freude beim ersten gemeinsamen Frühstück im Erdgeschoss war sehr groß", so die Leiterin am Montag. Die Küche kann zumindest eingeschränkt (die Lüftungsanlage ist noch nicht im Gang) genutzt werden.

"Die Evakuierung war zwar schlimm, doch so schlecht ging es uns nicht: Man hat sich sehr gut um uns gekümmert", sagt Helene Vamelow. Mit 99 Jahren ist sie die älteste unter den 70 Bewohnern des Pflegeheims, das komplett evakuiert werden musste. Das Wasser ist von der Bleckenburgstraße schon lange zurückgewichen, geblieben ist der Eindruck, dass Buckau zusammenhält. "Das Zusammenstehen während und nach dem Hochwasser ist einmalig im Stadtteil", so die Leiterin des Pflegeheims, dessen Mitarbeiter unter anderem beim Räumen des Hauses von Nachbarn und Anwohnern unterstützt wurden.

Künftig wolle sich die Pflegeeinrichtung "noch stärker in der Arbeitsgruppe für Gemeinwesenarbeit einbringen", zu der ein guter Kontakt aufgebaut werden konnte. So könne gemeinsam beispielsweise auf den Stadtrat und die Stadtverwaltung eingewirkt werden, um die Belange des Stadtteils Buckaus zu vertreten.