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Humorvoll betrachtet Falscher Bischof begrüßt die Kardinäle im Vatikan

06.03.2013, 02:20

Rom l Ein falscher Bischof treibt die katholische Kirche zur Weißglut. Ein Berliner hatte sich am Montag in die Vorbereitungen für das Papst-Konklave im Vatikan eingeschmuggelt. Eilig erklärte das Erzbistum Berlin, es habe mit dem Mann nichts zu tun. Und der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, stellte im Internet klar, der Mann werde nicht im Annuario Pontificio geführt, dem Päpstlichen Jahrbuch, in dem alle rechtmäßigen katholischen Bischöfe verzeichnet sind. Für ihn sei der Auftritt einfach inakzeptabel.

Was war geschehen? Mit Turnschuhen, ungewöhnlichem "Bischofsgewand" und einem Modeschmuck-Ring am Finger hatte sich der falsche Bischof in Rom bei den Vorbereitungen zur Papst-Wahl unter die Kardinäle gemischt. Er trug eine lilafarbene Schärpe um die Hüfte und schüttelte bei ihrem Eintreffen vor dem Vatikan Priestern und Kardinälen die Hand. Dabei gab er sich als Mitglied der italienischen Orthodoxen Kirche aus, die aber gar nicht existiert.

Wie sich herausstellte, handelt es sich bei "Hochwürden" um den Berliner Daniel Napierski, der sich in der Vergangenheit bereits mehrfach als katholischer Würdenträger ausgegeben hatte. Napierski betreibt verschiedene Internetseiten, auf denen er sich als Bischof einer Teilkirche der katholischen Kirche bezeichnet. So gibt er sich unter anderem als Chef des vermeintlichen katholischen Ordens Corpus Dei aus - eine offensichtliche Anspielung auf den katholischen Bund Opus Dei.

Die Schweizer Garde eskortierte ihn am Montag aus dem Vatikan. Juristische Schritte erwägt die Kirche nicht, denn die Berufsbezeichnung Bischof sei nicht geschützt. Hoffentlich ist es die Bezeichnung Papst.