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Kolumne Christian Beck über Teamplay, Mentalität und den nächsten Gegner vom FCM

FCM-Legende ‚Beckus‘ erzählt exklusiv im Volksstimme-Newsletter, was ihn im Fußball gerade bewegt: Der FC Magdeburg braucht einen klaren Kopf und erfahrene Spieler.

11.08.2022, 09:30
Christian 'Beckus' Beck gilt als FCM-Vereinlegende, absolvierte fast 300 Spiele für Blau-Weiß.
Christian 'Beckus' Beck gilt als FCM-Vereinlegende, absolvierte fast 300 Spiele für Blau-Weiß. Foto: Nico Esche

Magdeburg - Wieder eine Niederlage im heimischen Stadion – das war nicht das Ergebnis, was ich mir gewünscht hatte. Der FCM ist nach dem Gegentor erwacht, spielte eine sehr gute halbe Stunde. Doch dann ist dem Club nach dem Platzverweis von Jamie Lawrence nichts mehr eingefallen und er verlor. Eines von so manchem Problem, das mir aufgefallen ist.

Was nicht passieren darf, ist, dass jeder Spieler sein eigenes Wohl über das der Mannschaft stellt. Eine Szene steht sinnbildlich dafür: Baris Atik wird in der zweiten Hälfte ausgewechselt. Er marschierte direkt in die Kabine – kein gutes Zeichen. Wir wissen alle um seine Qualität, er hat nicht sein bestes Spiel gemacht und ist seit Wochen angeschlagen.

"Die Truppe muss sich zusammenraufen."

Christian Beck, FCM-Legende

Trotzdem musst du in solch einem Moment für die Mannschaft da sein und dich auf die Bank setzen nach deiner Auswechslung. Er hatte einen unglücklichen Tag, das muss er akzeptieren.

So eine Aktion kann von den Mannschaftskameraden nämlich so gelesen werden, dass Atik keinen Bock auf die Truppe hat – was ich nicht glaube. Er war vermutlich sauer über die Auswechslung, musste sich vielleicht erst einmal sammeln, sich abreagieren und das kann ich total verstehen. Aber als ausgewechselter Spieler kann man immer noch von draußen einwirken, vor allem er als Leader.

Beck: Es braucht zwingend erfahrene Spieler beim FCM

Ein Mentalitätsproblem sehe ich aber nicht beim FC Magdeburg. Es braucht einfach wieder ein Erfolgserlebnis, die Truppe muss sich zusammenraufen. Sie wissen selber sehr genau, was sie spielerisch leisten können, aber das geht nur im Team.

Es fehlen auch die erfahrenen Spieler, die auch mal dazwischen hauen, eine gelbe Karte riskieren. Das setzt ein Zeichen für die ganze Mannschaft. So ein Spieler könnte bald zum FCM kommen, wenn die Gerüchte stimmen.

Außerdem hoffe ich, dass ein Alexander Bittroff bald wieder fit ist. Er kann den Laden dahinten führen. Gerade gegen den kommenden Gegner, dem FC St. Pauli, brauchst du solche Leute wie Bittroff, die auch mal die Gräten reinhalten.

FCM gegen St. Pauli

Gegen Pauli wird es sehr schwer. Dort sind auch kämpferische Aspekte gefragt, um was Zählbares mitzunehmen. Lautern hat das vorgemacht und die Hamburger geschlagen. Ekelig wird es für den FCM auf Pauli so oder so: Ihre Fans werden pushen, die Mannschaft will die Niederlage gegen Lautern wiedergutmachen.

FCM-Verteidiger Jamie Lawrence fehlt im kommenden Spiel rotgesperrt. In den Zweikämpfen präsentierte er sich meist sehr gut, ist in der Luft stark. Ihm wird die Pause guttun, damit er mal durchatmen und sich neu im Training anbieten kann. Er wird seine Leistung bringen.

Gleiches gilt für Baris Atik. Man hat ihm angesehen, dass er nicht fit ist. Er sollte seine Verletzung auskurieren, um dann wieder voll angreifen zu können. Auch wenn ich voll nachvollziehen kann, dass er immer spielen will. Denn so bin ich auch drauf: Ist mal die Kapsel kaputt oder das Band gerissen, kam ein Tape drum und weiter geht’s. Solange ich laufen kann, will ich spielen. Und trotzdem, der FCM braucht einen fitten Baris Atik. Die Saison ist noch lang.