Kurzfristige Warnung 11.000 Osnabrücker müssen Häuser wegen Bombenfund verlassen
Der Weltkriegsblindgänger wurde bei baubegleitenden Arbeiten gefunden. Die Bombe müsse sofort entschärft werden, heißt es. Auch der Bahnhof liegt im Evakuierungsgebiet.

Osnabrück - Wegen des Fundes einer Weltkriegsbombe müssen rund 11.000 Menschen in Osnabrück kurzfristig ihre Wohnungen verlassen. Das teilte die Polizei über ihren Whatsapp-Kanal mit. Der Blindgänger sei bei baubegleitenden Arbeiten im Lokviertel gefunden worden und müsse sofort entschärft werden, teilte die Stadt mit. Auch am Bahnhof und im Bahnverkehr kommt es zu Einschränkungen, wie die Deutsche Bahn mitteilte.
Die Stadt schrieb auf ihrer Internetseite weiter: „Es wird eine unverzügliche Evakuierung der betroffenen Gebiete stattfinden. Bitte verlassen Sie Ihre Häuser.“ Die Evakuierung laufe bis 19.00 Uhr. Betroffen seien rund 6500 Haushalte. „Die geplante Entschärfung ist notwendig, um eine Gefahr zu beseitigen. Wir danken Ihnen für Ihre erneute Kooperation“, hieß es. Nicht betroffen seien Krankenhäuser.
Ab 19.00 Uhr sollen im Osnabrücker Hauptbahnhof keine Züge mehr halten, teilte die Deutsche Bahn mit. Ab 22.00 Uhr soll dann der gesamte Bahnverkehr in dem Bereich still stehen. Züge, die dann noch unterwegs sind, enden oder beginnen an den Stationen vor beziehungsweise nach Osnabrück Hauptbahnhof. Ob auch Fernverkehrszüge betroffen sind, war zunächst nicht bekannt.
Bereits mehrere Bombenfunde
Schon im vergangenen November, Februar und im April mussten Weltkriegsblindgänger im Lokviertel entschärft werden. Auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs soll ein neues Stadtviertel entstehen. Während des Zweiten Weltkriegs war das Gebiet massiven Bombardierungen ausgesetzt.
Anfang April hatten Experten drei Blindgänger unschädlich gemacht. Mehr als 15.000 Menschen mussten dafür ihre Häuser verlassen. Sie konnten den ganzen Tag lang vergünstigt in den Zoo, in Museen und andere Einrichtungen. Im Evakuierungsgebiet lag auch der Hauptbahnhof, der den ganzen Tag über gesperrt war. Auch zwei Krankenhäuser und vier Pflegeheime wurden evakuiert.