Österreicher erliegt seinen Verletzungen 22-Jähriger mit Armprothesen nach Auto-Unfall gestorben
Er war der weltweit erste Mensch, der eine gedankengesteuerte und fühlende Armprothese trug. Vor einem Jahr freute sich der behinderte Christian Kandlbauer über ein Auto, das eigens für ihn umgebaut wurde und das er mit seiner Armprothese steuern konnte. Jetzt kam der junge Österreicher bei einem Autounfall ums Leben.
Graz (kc). Mit seinem Führerschein erfüllte sich Christian Kandlbauer im November vergangenen Jahres einen großen Traum. Der 22-jährige Österreicher, der durch einen Stromunfall beide Arme verloren hatte, war der erste Autofahrer, der sich mit einer gedankengesteuerten Amprothese ans Steuer setzen durfte. Vergangene Woche raste der junge Mann auf einer Landstraße frontal gegen einen Baum. Wie österreichische Zeitungen berichten, erlag er in der Nacht zum Freitag in einem Grazer Krankenhaus seinen Verletzungen.
Ob die künstlichen Arme den Unfall verursacht haben, ist noch ungeklärt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Die Tragödie geschah auf einer Landstraße im Südosten Österreichs. Christian Kandlbauer war auf dem Weg zur Arbeit, als sein Wagen aus ungebekannter Ursache von der Straße abkam und gegen einen Baum prallte.
Ein Lkw-Fahrer hielt an, weil das Auto in Flammen stand, quer auf der Straße. Zwar konnte der Brand schnell gelöscht werden, doch erst die Feuerwehr schaffte es, den eingeklemmten Kandlbauer aus dem Wrack zu befreien. Der 22-Jährige kam sofort ins Krankenhaus, aber die Ärzte konnten ihn nicht retten. Mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma schwebte er drei Tage lang zwischen Leben und Tod; dann erklärten ihn die Mediziner für hirntot, die lebenserhaltenden Maschinen wurden abgeschaltet.
Kandlbauer hatte als 17-Jähriger bei einem Starkstrom-Unfall beide Arme verloren. Eine medizinische Sensation gab dem Kfz-Mechaniker vergangenes Jahr ein neues Lebensgefühl: An seinem linken Schultergelenk und am rechten Armstumpf wurden zwei Hightech-Prothesen angebracht. Die linke Hand bestand aus einer neuartigen Bionik-Prothese aus dem Hause Otto Bock, mit der Kandlbauer nicht nur fühlen, sondern diese auch allein über Gedanken steuern konnte.
Dank der Roboter-Arme fuhr er schließlich sogar Auto. Dabei konnte er Kraft seiner Gedanken hupen und blinken; die rechte, muskelgesteuerte Prothese bediente das Lenkrad. Mit dem seinen Bedürfnissen angepassten Subaru fuhr er täglich zur Arbeit. Auf dem Weg passierte nun das tragische Unglück.