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2. Bundesliga 251 Strafverfahren nach Derby Hannover gegen Braunschweig

Beim Hinspiel zwischen Hannover und Braunschweig gab es schwere Ausschreitungen. Nun gibt es eine hohe Anzahl an Ermittlungsverfahren.

Von dpa 29.04.2024, 15:08
Fans von Braunschweig feuern Pyrotechnik ab.
Fans von Braunschweig feuern Pyrotechnik ab. Axel Heimken/dpa

Hannover - Gut ein halbes Jahr nach dem Niedersachsen-Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig hat die Polizeidirektion Hannover die vorläufige Bilanz einer extra eingerichteten Ermittlungsgruppe vorgelegt. Demnach wurden 251 Strafverfahren gegen Anhänger beider Zweitliga-Vereine eingeleitet. Insgesamt seien 117 Tatverdächtige unter anderem durch Videoauswertungen identifiziert worden, wie die Polizeidirektion Hannover am Montag bekannt gab. 85 Strafverfahren richten sich demnach gegen Anhänger von Hannover 96, die übrigen Verfahren betreffen Tatverdächtige aus der Braunschweiger Szene.

Die Ermittlungen konzentrierten sich nach Polizei-Angaben auf unterschiedliche Schwerpunkte: Vorfälle während des Fanmarsches der Hannover-Ultras zum Stadion, massive Gewalt von 96-Anhängern im Heimbereich, bei der unter anderem ein Kiosk zerstört wurde sowie Vorfälle im Gästebereich, wo unter anderem Sitzreihen abgeschraubt und vom Oberrang in die Tiefe geworfen worden waren.

„Das Kalkül und die Brutalität, mit der die Täter hier vorgegangen sind, macht uns alle fassungslos“, sagte der Leiter der Ermittlungsgruppe, Tobias Klein. „Die Gewaltbereitschaft macht uns, auch nach mehreren hunderten Stunden Videoauswertung, wo uns bestimmte Szenen immer wieder vor Augen geführt wurden, betroffen.“

Auch beim Rückspiel Mitte April in Braunschweig hatte es vor allem wieder großen Einsatz von Pyrotechnik in beiden Fan-Lagern gegeben. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens hatte daher den Wunsch geäußert, dass die Partien zwischen beiden Teams in der kommenden Saison ohne Gästefans stattfinden. Beide Clubs wollen darüber erst einmal intern beraten.