Brückenabriss in Dresden Abriss von eingestürztem Zug der Carolabrücke geht weiter
Wochenlang tat sich wenig an den Resten der Dresdner Carolabrücke. Der Abriss stockte wegen der Erschütterungen. Nun sind die Trümmer gesichert - der Abbruch kann weitergehen.

Dresden - Nach der Installation von Hilfsstützen aus Stahlrohr geht der seit Februar unterbrochene Abriss des eingestürzten Teils der Dresdner Carolabrücke weiter. Die Gefahr für die Standsicherheit des restlichen Bauwerks durch Erschütterungen ist laut Mitteilung der Stadtverwaltung gebannt.
Der Abbruch von Brückenzug C erfolgt in der kommenden Woche. Aktuell wird der Einfluss der Arbeiten auf das Schallemissionsmonitoring an dem Bauwerk untersucht, um diese Signale dann verlässlich von denen eventueller Spanndrahtbrüche zu unterscheiden.
Die Arbeiten waren am 18. Februar wegen Spanndrahtbrüchen gestoppt worden. Nach Rathausangaben müssen die verbliebenen Trümmer des zerstörten Zuges C gleichmäßig abgebrochen werden, um die anderen Brückenstränge vor Erschütterungen zu schützen. Die Herausforderung sei, dass sie auf einem Pfeiler aufliegen, wie die Überbauten von A und B.
Tonnenschwere Bagger im Einsatz
Vier Bagger, jeweils 38 bis 50 Tonnen schwer, sollen dann nächste Woche von beiden Seiten erst der Kragarm und die Decke des Hohlkastens abtragen und dann Stege sowie Bodenplatten. Die Trümmerteile werden zerkleinert und später wiederverwendet. An den anderen Brückenzügen werden Geländer oder Oberleitungsmasten der Straßenbahnen abgebaut und gesichert. Parallel läuft der Aufbau von Hilfskonstruktionen aus Brunnenringen als Stützen der über Land führenden Brückenteile.
Der westliche Verkehrsstrang der Elbquerung war in der Nacht zum 11. September 2024 überraschend auf etwa 100 Metern Länge eingebrochen. Seitdem ist das Bauwerk aus DDR-Zeiten gesperrt - und wegen weiterer Brüche in der Spannstahl-Konstruktion akut einsturzgefährdet.
Die Stabilität ihrer Reste und Trümmer, deren Abbruch läuft, wird permanent überwacht, die Schifffahrt ist beschränkt. Noch vor dem Sommer soll der Stadtrat über einen Ersatz für die Carolabrücke entscheiden. Die Verwaltung favorisiert eine schnelle und zeitgemäße Wiederherstellung der Elbquerung.