„Madleen“-Segelschiff Aktivistin Acar nach Gaza-Schiff-Stopp in Berlin empfangen
Israel hat ein Gaza-Hilfsschiff mit zwölf Aktivisten gestoppt und ihre Ausreise veranlasst. An Bord war auch eine Deutsche. Bei ihrer Ankunft in Berlin erhält sie lautstarken Jubel.

Nach dem Stopp eines Gaza-Solidaritätsschiffes durch Israel ist die deutsche Teilnehmerin und Aktivistin Yasemin Acar am Berliner Flughafen lautstark von Dutzenden Unterstützern empfangen worden. Zwischen den Menschen mit Palästina-Flaggen und Palästinensertüchern herrschte dichtes Gedränge. Es wurde „Freiheit für Palästina“ und „Freiheit für Yasemin“ gerufen. Einigen hatten Blumen dabei.
Acar wirft Israel vor, die Besatzungsmitglieder des Segelschiffs „Madleen“ in internationalen Gewässer gekidnappt zu haben, wie sie in einem Pressestatement am Flughafen sagte. „Wie werden nicht aufhören“, sagte Acar. „Wir werden wiederkommen, bis wir die Belagerung stoppen.“ Acar ist polizeibekannt und gilt unter anderem wegen ihres teils aggressiven Auftretens und antiisraelischen Parolen als umstritten.
Dichtes Gedränge bei Empfang am Flughafen
Der Empfang am Flughafen wirkte chaotisch. Die Menschen drängten sich dicht um Acar, es wurde laut gerufen, ein Mann hob die Aktivistin kurz auf seine Schulter. Acar wirkte zwischenzeitlich gestresst und von der Menge überfordert. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf einen niedrigen dreistelligen Bereich.
Die israelische Armee hatte die „Madleen“ am Montag gestoppt und die zwölf Aktivistinnen und Aktivisten, zu denen auch Greta Thunberg gehört, am Dienstag ausgewiesen. Die Aktivistengruppe war Anfang Juni auf Sizilien in See gestochen. Sie wollte nach eigenen Angaben Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter zu den notleidenden Menschen im Gazastreifen bringen. Zugleich wollten sie mit der Aktion internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Lage vor Ort richten.