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Basketball Alba zurückhaltend: „Geht nicht einfach so weiter“

Alba startet mit viel Unsicherheit in die neue Saison. Auf der Trainerposition und im Kader gibt es große Veränderungen. Die Konkurrenz stockt finanziell auf. Zudem macht Corona eine Planung weiter schwierig. Ein konkretes Saisonziel gibt es nicht.

Von dpa Aktualisiert: 22.09.2021, 21:09
ALBA-Geschäftsführer Marco Baldi.
ALBA-Geschäftsführer Marco Baldi. Rainer Jensen/dpa/Archiv

Berlin (dpa) – - Alba Berlin geht mit einer großen Zurückhaltung in die neue Saison der Basketball-Bundesliga. Trotz der beiden Titel in den letzten beiden Jahren wollen sich die Berliner auf keine konkreten Ziele für die Spielzeit 2021/22 festlegen. „Unser Ziel ist es, auf allerhöchstem Niveau wettbewerbsfähig zu sein. Wohin es am Ende führt, werden wir sehen. Nur weil wir jetzt zwei Meisterschaften geholt haben, geht das nicht einfach so weiter“, sagte Manager Marco Baldi auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Berlin.

Die Bescheidenheit ist auch durch den Blick auf die nationale und internationale Konkurrenz gegründet. „Wir konnten den Etat halten, was in dieser Zeit nicht einfach ist. Aber andere in Europa investieren weiter. Die Bayern sind mittlerweile schon bei dem Dreifachen gegenüber uns im Spieleretat angekommen“, sagte Aufsichtsrat Axel Schweitzer.

Und eine Unsicherheit bleibt auch noch wegen Corona. „Der Aufwand, der in den letzten anderthalb Jahren betrieben wurde, ist immens“, sagte Baldi. Alba darf zunächst die Halle zu 50 Prozent auslasten – also 7250 Beteiligte. Möglicherweise hat die Zeit der Pandemie aber für größere Veränderungen gesorgt. „Wir wissen noch nicht so richtig, wie das Verhalten der Menschen ist. Es haben sich Gewohnheiten eingeschlichen und wir wissen nicht, ob sie sich zurückentwickeln. Wir spüren eine gewisse Zurückhaltung“, sagte Baldi.

Alba startet am Donnerstag mit einem Heimspiel gegen die Telekom Baskets Bonn (20.30 Uhr/Magentasport) in die neue Saison. Dann beginnt auch eine neue Ära in der Hauptstadt. Nach vier Jahren hat Trainer Aito Garcia Reneses den Verein verlassen. Bei der Nachfolge setzen die Berliner aber auf Konstanz und beförderten Assistenzcoach Israel Gonzalez zum neuen Chef. Und der hat auch gleich die Rhetorik seines Vorgängers übernommen. „Meine Aufgabe ist klar, ich möchte dem Team helfen und es weiter verbessern“, sagte der Spanier.

Ein wenig Aito bleibt Alba weiterhin erhalten. „Wir sprechen viel miteinander und wir stehen weiter im Kontakt. Er ist weiter mein Mentor“, berichtete Gonzalez.

Auch im Kader gab es Veränderungen. „Wir sind noch jünger geworden. Andere Vereine wie die Bayern setzen auf Erfahrung, auf Spieler, die sofort helfen. Wir setzen auf Entwicklung“, betonte Baldi.

Mit Kapitän Niels Giffey, Simone Fontecchio und Peyton Siva haben drei Leistungsträger den Verein verlassen. „Das ist natürlich schon ein großer Umbruch, weil wichtige und langjährige Spieler gegangen sind“, sagte Luke Sikma, der vom Team zum neuen Kapitän gewählt wurde. Die beiden Israelis Yovel Zoosman (Maccabi Tel Aviv), Tamir Blatt (Hapoel Jerusalem) und Jaleen Smith (MHP Riesen Ludwigsburg) sowie Rückkehrer Stefan Peno (Leihe nach Vechta endete) sind neu im Kader. „Die Neuen brauchen natürlich Zeit und wir müssen schauen, wie sie in bestimmten Situationen reagieren“, sagte Gonzalez. Ob die Abgänge wirklich kompensiert werden können, muss sich noch zeigen.