Abschlusskonzert Amerikanische Nacht: Die Philharmoniker in der Waldbühne
Bei Konzerten unter freiem Himmel macht das Wetter die Veranstalter bisweilen nervös. Beim Saisonabschluss der Philharmoniker in der Waldbühne gibt es ein paar dunkle Wolken. Und doch passt alles.

Berlin - Was für ein bezaubernder Abend: Mit einem rasanten Programm aus Süd- und Nordamerika haben die Berliner Philharmoniker ihren traditionellen Saisonabschluss in der Waldbühne gefeiert. Nach einem Zusatzkonzert am Freitagabend kam am Samstag das Finale. Beide Auftritte dirigierte der in Venezuela geborene Gustavo Dudamel, der in der Waldbühne vor 17 Jahren sein Debüt mit den Philharmonikern gegeben hatte.
Vor Beginn rissen die Musiker ihre Instrumente hoch und stimmten Tausende Menschen auf den voll besetzten Rängen der Freiluftarena mit einer La-Ola-Welle ein. Dann spielten sie das vielseitige Programm mit Stücken von Komponisten des 20. Jahrhunderts aus Süd- und Nordamerika, darunter Gabriela Ortiz, Arturo Marquez, Duke Ellington und Leonard Bernstein. Als Gast sang Bassbariton Ryan Speedo Green die „Old American Songs“ von Aaron Copland.
Viele Menschen mit Picknickdecken und eigenen Leckereien
Die teils sehr rhythmischen, teils elegischen Stücke begeisterten das Publikum. Wie üblich kamen viele Menschen mit Picknickdecken und eigenen Leckereien, um den lauen Sommerabend zu genießen.
Das Zusatzkonzert am Vorabend war in den vergangenen Jahren nicht üblich. Die Veranstalter und das Orchester entschlossen sich dazu, weil der traditionelle Auftritt am Samstagabend ruckzuck ausverkauft war, wie es hieß.
Der Saisonabschluss in der Waldbühne hat seit mehr als vier Jahrzehnten Tradition: Am 30. Juni 1984 trat das 1882 gegründete Orchester erstmalig in der Kulisse auf, die an ein antikes Theater erinnert.