Kunst Anselm Kiefer: „Es gibt eigentlich keine Zeit ohne Krieg“
Wim Wenders hat einen Film über den Künstler Anselm Kiefer gedreht. Bei der Deutschlandpremiere in Berlin gibt dieser Einblick in sein künstlerisches Schaffen.
Berlin - Kriege haben die Arbeit des deutschen Künstlers Anselm Kiefer immer beeinflusst. „Seit ich arbeiten kann, seit ich die Nachrichten lese, muss man feststellen: Es gibt immer Krieg“, sagte der 78-Jährige der dpa in Berlin. „Es gab immer Krieg auf der Welt. Es gibt eigentlich keine Zeit ohne Krieg. Und jetzt ist es noch mehr geworden... Aber Krieg gab's immer.“ Kiefer - der sich in seinen Werken immer wieder mit der Geschichte und etwa dem Erbe des Zweiten Weltkriegs in Deutschland beschäftigt - sagte auf die Frage, ob auch die Zeitgeschichte und etwa das aktuelle Kriegsgeschehen sein künstlerisches Schaffen beeinflusse: „Ja sicher.“
Er stellte am Sonntagabend mit dem Regisseur Wim Wenders dessen Dokumentarfilm „Anselm - Das Rauschen der Zeit“ in Berlin vor. Darin geht es um das Leben und Werk Kiefers. Wenders hat ihn dafür über zwei Jahre begleitet. Entstanden ist ein poetischer Film in 3D, der von der Beschäftigung mit der deutschen Geschichte ebenso handelt wie von Mythologie oder Religion. Kiefer ist mit seinen geschichtsträchtigen, monumentalen und materialreichen Bildern und Skulpturen weltberühmt geworden.
Das Leben Kiefers wird erzählt, ohne, dass dieser dafür interviewt wird. Wenders inszeniert ausführlich seine Kunstwerke, zeigt ihm beim Arbeiten und vollzieht seine Lebensstationen und Schaffensorte in Deutschland und Frankreich nach. In jungen Jahren wird Kiefer von dessen Sohn Daniel und von Wenders Großneffen Anton gespielt. „Anselm - Das Rauschen der Zeit“ ist ab 12. Oktober in den Kinos zu sehen.