Aufgespießt Budelle oder Frikalette?
Geografischer Ausflug in den Bratklops-Kosmos

Man kann die Welt nach allen möglichen Kriterien einteilen. Das zeigen mehr oder weniger lustige Landkarten auf Social Media. Zum Beispiel: Sage mir, wie bei euch die Bulette heißt, und ich sage dir, wo du wohnst.
Im Osten Deutschlands heißt das Ding im Allgemeinen – Bulette. Im Norden und Westen eher Frikadelle. In Oberbayern werden Fleischpflanzerl verspeist, in Franken und Baden eher Fleischküchle. Schweiz hat Hacktätschli und Österreich Fleischaberln, ganz im Süden auch Faschierte Laibchen.
Jede Region schwört auf ihre Variante – und das ist gut so. Kompliziert wird es bei den subregionalen Bezeichnungen. Der Autor erinnert sich an Kindheits-Küchengespräche im nordsachsen-anhaltischen Oma-Milieu. Da wurde schonmal vom Bratklops schwadroniert. Oder Jehackteskloß. Mit Jott.
Keine Landkarte gibt es übrigens für die jeweilige Veggie-Variante. Laut neuester EU-Vorgabe darf das pflanzliche Gebrät nichts Fleischiges im Namen tragen. Hier wird noch nach einer Lösung gesucht. Irgendwas mit Eiweiß-Klumpen oder Faser-Haufen vielleicht. Brüssel wird da schon was einfallen.