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Aufgespießt Duz-Anfall im Hauptbahnhof

Bahn kumpelt uns plötzlich vertraulich an. Aber warum?

Von Axel Ehrlich 03.04.2024, 16:01
Geduze im Bahnhof.
Geduze im Bahnhof. Foto: Schmidt

In der Werbung oder der öffentlichen Kommunikation: Immer öfter wird man mehr oder weniger schleimig ungefragt angekumpelt. Also geduzt. Vorreiter war seit Jahren das große schwedische Möbelhaus – hier kann man es auf die skandinavische Duz-Tradition schieben.

Dabei ist es wie im wahren Leben. Von manchen Menschen (oder im übertragenen Sinne Institutionen) möchte man gar nicht geduzt werden. Diese Distanz von unserer Seite haben sich diverse Anbieter auch redlich erarbeitet. Beispiel Bahn: „...bedauern, Ihnen mitzuteilen ... 380 Minuten Verspätung ... statt auf Gleis 1 heute für Sie auf Gleis 18 zur Abfahrt bereit...“ Und jetzt das Geduze – beispielsweise wenn der Reisende per Schild zum Reisezentrum am komplett anderen Ende des Magdeburger Hauptbahnhof geschickt wird. Bitte keine plumpen Vertraulichkeiten – schlechte Botschaften gehen besser per Sie. Damit hast du doch Erfahrung, Bahn.