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Bundesliga in Köln Basketballer füllen größere Hallen - „Clubs werden mutiger“

Rund um die Weihnachtstage stehen einige Basketball-Feste an. Die Clubs gehen in größere Arenen. Für den Boom sorgen Erfolge der Nationalmannschaft. Wie die Bundesliga das jetzt nutzen will.

Von Lars Reinefeld und Patrick Reichardt, dpa 18.12.2025, 13:25
In der Lanxess Arena soll am Sonntag ein Zuschauerrekord in der Basketball-Bundesliga aufgestellt werden. (Archivfoto)
In der Lanxess Arena soll am Sonntag ein Zuschauerrekord in der Basketball-Bundesliga aufgestellt werden. (Archivfoto) Rolf Vennenbernd/dpa

Köln - 81.827 - so viele Zuschauer kamen in diesem Jahr zu den sechs Heimspielen der deutschen Basketball-Nationalmannschaft. Der Welt- und Europameister ist längst ein Zugpferd geworden, das die ganz großen Hallen in Deutschland füllt.

Vom Basketball-Boom wollen nun auch die 18 Clubs der Bundesliga profitieren. Deshalb zieht es immer mehr Vereine zu sogenannten Event Games in die Metropolen. An diesem Sonntag (18.00 Uhr/Dyn) empfangen die Telekom Baskets Bonn Titelverteidiger Bayern München statt im heimischen Telekom Dome in der Kölner Lanxess Arena, die längst zum Sporttempel in Deutschland geworden ist.

Knapp 20.000 Zuschauer erwarten die Bonner drei Tage vor Heiligabend, womit die Telekom Baskets einen Rekord aufstellen würden. „Das wird ein tolles Basketball-Fest“, sagte BBL-Geschäftsführer Stefan Holz. „Die Clubs werden mutiger, was diese Event Games angeht und das begrüßen wir sehr.“

Hamburg siegt bei Umzug

Am vergangenen Wochenende waren bereits die Veolia Towers Hamburg in die große Barclays Arena umgezogen und lockten gegen Alba Berlin mit 7.737 Fans rund doppelt so viele Zuschauer an wie bei normalen Heimspielen in der Inselpark Arena. Dass sie vor der großen Kulisse auch noch ihre monatelange Negativserie beendeten, war für die Norddeutschen das i-Tüpfelchen auf einen tollen Basketballabend.

Auf den hoffen auch die Bonner, die sich seit Wochen riesig auf das Highlight in Köln freuen. „Wir spielen ja in einem Land, das Welt- und Europameister ist – und trotzdem bekommt Basketball in der Bundesliga noch nicht die Wertschätzung, die dieser Sport verdient“, sagte Bonns Geschäftsführer Simon Pallmann dem „General-Anzeiger“. „So ein Spiel kann dazu beitragen, Aufmerksamkeit zu erzeugen.“

Rekordspiel vor 25 Jahren

Das war den Telekom Baskets vor 25 Jahren schon einmal gelungen, als sie erstmals für ein Spiel von Bonn nach Köln umzogen. Am 7. April 2000 strömten 18.506 Besucher in die Kölner Arena, um Bonn gegen Alba Berlin zu sehen. Noch immer ist das die größte Kulisse bei einem Bundesligaspiel. Am Sonntagabend sollen es noch mehr sein.

Bayern-Coach Gordon Herbert freut sich auf die Partie. „Ich finde das großartig und es ist essenziell für Basketball in Deutschland in den größtmöglichen Arenen vor so vielen Fans wie möglich zu spielen“, sagte der Weltmeister-Trainer von 2023. „Der Telekom Dome ist normalerweise ein großer Heimvorteil für Bonn, aber auch in Köln wird eine tolle Atmosphäre herrschen.“

Das sieht auch Holz so. „Die Event-Spiele in den großen Arena-Tempeln sind ein wichtiger Bestandteil unserer Zehn-Jahres-Strategie“, sagte der BBL-Chef. „Die Hallen platzen ja vielerorts aus allen Nähten, da ist der Umzug in eine größere Arena immer ein guter Schritt.“

Auch Heidelberg und MBC ziehen um

Außer Hamburg und Bonn planen auch der Syntainics MBC aus Weißenfels und die MLP Academics Heidelberg nach Weihnachten Umzüge in größere Arenen. Der MBC empfängt am zweiten Weihnachtstag die Niners Chemnitz zum Ost-Duell in Leipzig. Die Heidelberger spielen gegen die Telekom Baskets Bonn (27.12.) und die Skyliners Frankfurt (30.12.) gleich zweimal in Mannheim.

Dass sich die Clubs dabei nicht die Bayern mit ihren Welt- und Europameistern als Gegner ausgesucht haben, sieht Holz als weiteres gutes Zeichen. „Da bewegt sich was, Basketball ist in aller Munde“, sagte der BBL-Boss. Und das nicht nur, wenn die Nationalmannschaftsstars Dennis Schröder, Franz Wagner und Co. auf dem Parkett stehen.